Seit dem 1. Januar ist der Karl Rauch Verlag nicht mehr im alleinigen Besitz der Rechte des Klassikers von Antoine de Saint-Exupéry. Deshalb kann nun bei dtv eine moderne Neuübersetzung aus dem Französischen erscheinen. Es gibt zwei Ausgaben mit den farbigen Zeichnungen des Autors: eine für Erwachsene und eine im größeren Format für Kinder.
Laut Urheberrechtsgesetz verfallen nach 70 Jahren die Rechte für ein Werk. Das Buch erschien zuerst 1943 in New York, wo sich Saint-Exupéry im Exil aufhielt. Nach dem Absturz in der Wüste Sahara beschäftigte sich der Pilot Antoine de Saint-Exupéry unermüdlich mit einem neuen Projekt, einer fixen Idee. Ein Gesicht ging ihm durch den Kopf, das er – zeichnerisch ungeübt – unaufhörlich versuchte auf Papier zu bringen. Dazu dienten ihm sogar Servietten in Restaurants. Das konnte nicht verborgen bleiben, und er bekam von seinem amerikanischen Verleger den Auftrag, eine Geschichte für Kinder zu schreiben.
Was Antoine de Saint-Exupéry schrieb und zeichnete, ist allerdings viel mehr als ein Kinderbuch. Der Autor stellt in „Der kleine Prinz“ sein moralisches Denken und seine Welterkenntnis dar und übt Kritik am Werteverfall der Gesellschaft. Der kleine Prinz begegnet immer wieder Menschen, die nur mit sich selbst beschäftigt sind und dabei die wichtigen Dinge im Leben vergessen haben. Das Buch ist ein modernes Märchen und Zitate wie „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ werden oft als Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit verwendet.
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