Erst in der vergangenen Woche regte Charlie Redmayne (Foto), Chef von HarperCollins in Großbritannien, bei der Konferenz buchreport 360° in Dortmund Verlage dazu an, ihr Direktmarketing und den Direktvertrieb auszubauen. Passend dazu hat die Verlagsgruppe jetzt einen umfassenden Shop auf der US-Webseite eröffnet.
Die US-Dependance von HarperCollins im Internet umfasst einen Shop, in dem E-Books und Print-Bücher angeboten werden; die Digitalbücher, bei denen der Verlag die Rechte hält, werden weltweit angeboten, die gedruckten Titel bisher nur in den USA. Im kommenden Monat soll auch bei HarperCollins in Großbritannien ein Shop eingerichtet werden, gefolgt von Kanada und Australien. Auch Autoren sollen künftig Bücher von ihren eigene Webseiten aus verkaufen können, mit Hilfe des Verlags.
Die Digitalchefin des Verlags, Chantal Restivo-Alessi, erklärte in einer Pressemitteilung: „Als Verlag wollen wir so viele Wege zum Konsumenten anbieten wie möglich.“
Zum Start des neuen Shops dreht HarperCollins an der Preisschraube, mit Rabatten von 15% auf gedruckte und 20% auf E-Book-Ausgaben von Bestsellern. Auch Daily Deals, also tägliche Rabattaktionen, bietet der Verlag an („Bookperk“).
Der forcierte Direektvertrieb von HarperCollins hatte sich schon im Herbst 2013 angedeutet, als der Verlag die Autoren- bzw. Bestsellerportale www.cslewis.com und www.narnia.com startete, in denen auch Bücher direkt verkauft werden. Im Dezember 2013 testete HarperCollins das Direktmarketing mit einer Fluglinie.
Bei der Konferenz buchreport 360° hatte Redmayne erklärt, dass sich Verlage in einer Branche, in der Amazon alles daransetze, nicht nur sämtliche Waren zu verkaufen, sondern alle möglichen Dienstleistungen zu erbringen, für die „neue Welt rüsten“ müssten. Nicht nur müssten bisherige Angebote und Dienstleistungen verbessert und Prozesse und Unternehmensentwicklung beschleunigt werden. Vor allem müssten neue Fertigkeiten entwickelt werden, um die eigenen Stärken zu stärken – Direktvertrieb und Dirketmarketing.
Endlich geht das los.