Der japanische E-Commerce-Riese Rakuten bläst erneut zum Frontalangriff auf Amazon. CEO Hiroshi Mikitani will den Vertrieb der Kobo-E-Reader in den kommenden Jahren massiv ausweiten. Wie das US-Magazin „Fortune“ berichtet, plant Mikitani, die Kobo-Vertriebszone von aktuell 10 auf 27 Länder bis 2013 zu erweitern. Dabei hat der Japaner insbesondere den Weltmarktführer im Bereich E-Books im Visier.
Der 46-Jährige, der auf der Buchmesse in Tokio im Juli mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „Zerstört Amazon“ aufgetreten sein soll, wirbt gegenüber Fortune für das eigene „B2B2C“-Geschäftsmodell – über den Rakuten-Marktplatz verkaufen dritte Händler ihre Waren über eigene Shops, Rakuten selbst hat kein Lager: Amazon sei ein Supermarkt, Rakuten konzentriere sich auf die einzelnen Shops. „Sie (Amazon) bauen einen riesigen Katalog auf. Du verkaufst dort Deine Ware, aber wenn Du gut verkaufst, wird Amazon Dein Wettbewerber.“
Mit Blick in die Zukunft seines Unternehmens präsentiert sich der Harvard-Absolvent selbstbewusst: Bis 2017 sei Rakuten fünf bis sechs Mal größer als heute (aktuell über 8000 Mitarbeiter, 4,75 Mrd Dollar Umsatz 2011).
Nach einem Bericht der „Asahi Shimbun“ konnte Kobo vom eigenen E-Reader Kobo Touch in Japan – wo Amazon das Kindle-Programm noch nicht ausgerollt hat, in der ersten Woche nach Verkaufsstart rund 100.000 Exemplare absetzen. Ziel sei, die Hälfte des japanischen E-Book-Marktes zu erobern. Dieser werde in den kommenden Jahren auf ein Volumen von 2,5 Mrd Dollar wachsen.
Rakuten hatte Anfang 2012 für 315 Mio Dollar gekauft (hier mehr).
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