So bescheiden der Auftakt des Buchhandelsjahres ausgefallen ist, so wenig Sorgen bereitet aktuell das Reisesegment:
- Waren die Gesamtumsätze im Januar/Februar im buchreport-Umsatztrend um 7% rückläufig, blieb die Warengruppe Reise bisher stabil (+0,4%).
- Noch freundlicher sieht es für das Ratgeberformat Reiseführer aus, das sogar um fast 5% zulegen konnte, während Kartenmaterial, Spezialliteratur und Reiseberichte im Gegenzug den Schnitt drücken.
Damit setzt sich der Vorjahrestrend fort: Auch 2009 hatten sich Reiseführer ordentlich entwickelt, während die übrige Reiseprosa sowie Karten Umsatz einbüßten (s. Reise & Touristik-Schwerpunkt im buchreport.magazin 2/2010).
Die Zeichen stehen auf Erholung
Verschiedene frühere Prognosen, dass die Rahmenbedingungen für Reiseführer 2010 freundlich bleiben, werden durch neue Erkenntnisse am Rande der Tourismusmesse ITB gestützt. Die Zeichen stehen derzeit auf Erholung, zeigt etwa das GfK-Tourismusvertriebspanel:
- In Deutschland steigen die Reisebuchungen für die Sommersaison 2010 seit zwei Monaten an und haben per Buchungsstand Ende Januar 2010 ihr Vorjahresniveau erreicht.
- Besonders stark wird in diesem Jahr das Türkei-Geschäft; zulegen kann auch Ägypten. Einen Boom verzeichnet ferner – wie schon 2009 – das Kreuzfahrtgeschäft.
- Der Markt bleibt allerdings, auch mit Blick auf die Reiseführer, volatil. Der Anteil der Kurzfristbuchungen bis zu einen Monat vor Abreise steigt weiter.
In Deutschland verzeichneten kurzfristige Buchungen in der vergangenen Sommersaison ein Wachstum von 9%, während das gesamte Sommervolumen knapp 3% unter der Vorjahressaison abschloss. Der Anteil echter Last-Minute-Bucher mit maximal zwei Wochen zwischen Buchung und Abreise lag zuletzt bei 7,4%.
Alles in allem werden sich die Deutschen nach Berechnungen der Commerzbank Ende des Jahres wieder „Reiseweltmeister“ nennen dürfen. Die Banker erwarten für 2010 eine moderate Steigerung der deutschen Reiseausgaben im Ausland von 59,9 auf 60,6 Mrd Euro. 2009 hatte es noch einen Rückgang dieser Ausgaben der deutschen Touristen gegeben.
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