Nach dem Collegebuchhandel nimmt Amazon in den USA jetzt Kurs auf das Schulsystem: Die Ankündigung der New Yorker Schulbehörde, dass ihre geplante Ebook-Plattform „Storefront“ von dem Online-Riesen aufgebaut und gemanagt wird, wirbelt jenseits des Atlantiks einigen Staub auf. Eine endgültige Entscheidung ist zwar noch nicht gefallen, doch gilt es als sicher, dass der zuständige Aufsichtsrat Ende des Monats die einstimmige Empfehlung des Department of Education abnicken wird.
Hinter dem Votum für den Online-Giganten steht das Eingeständnis, dass die Schulbehörde das für ein solches Projekt nötige digitale Management für 1800 Schulen nicht aus eigenen Kräften stemmen kann:
- Das Vertragsvolumen für das digitale Lehrangebot soll 30 Mio Dollar umfassen, das ist knapp die Hälfte der 62,4 Mio Dollar, die für die Beschaffung von Schulbüchern im lehrmittelfreien New York zur Verfügung stehen.
- Amazon stellt die technische Plattform zur Verfügung und hält dort nicht nur die digital verfügbaren Schulbücher vor, sondern liefert auch alle anderen elektronischen Bücher und Texte, die von den Schulen individuell nach Lehrplan angefordert werden und kassiert bis zu 15% Provision.
- Die Inhalte sind auf den verschiedensten Geräten lesbar, von Smartphones über Tablets bis zu PCs und Macs.
In einer Vorauswahl hat sich Amazon gegen 13 Mitbewerber durchgesetzt, darunter auch der Distributor und Bibliotheksdienstleister Overdrive. Der Vertrag mit Amazon ist zunächst auf drei Jahre festgelegt mit Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre.
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