Wenn es eine Überraschung auf den internationalen digitalen Buchmärkten in den vergangenen Jahren gab, dann den Höhenflug von Kobo. Die kanadischen E-Book-Anbieter haben sich von einem Startup zu einem veritablen weltweiten Rivalen von Amazon, Google und Apple entwickelt. Über das Rennen der großen E-Book-Portale referiert der Inhalte-Chef Michael Tamblyn auf der TOC buchreport am 23. April in Berlin (hier mehr zur Konferenz).
Tamblyn wurde gerade erst zum Content-Chef ernannt. In seiner neuen Position ist er verantwortlich für die Akquise neuer Inhalte sowie für die Pflege und Initiierung der Geschäfts-, Verlags- und Branchenbeziehungen.
Bevor er bei Kobo auf der Gehaltsrolle stand, hat Tamblyn den Dienstleister BookNet Canada gegründet und verantwortet. Er gründete außerdem die erste Online-Buchhandlung in Kanada, Bookshelf.ca, die 1998 von Indigo gekauft wurde (die Buchkette Indigo war ursprünglich der Mehrheitseigner von Kobo, bevor Kobo 2011 an den E-Commerce-Riesen Rakuten, Japan, verkauft wurde).
Kobo hat für 2012 eine eindrucksvolle Bilanz vorgelegt: rasantes Wachstum der Neukunden, Umsatzprognose deutlich übertroffen, Zahl der verkauften Lesegeräte und E-Books gegenüber 2011 verdoppelt (hier mehr zur Bilanz). In diesem Jahr will Kobo u.a. den niederländischen E-Book-Markt erschließen. Auch Vertriebspartnerschaften in China, Indien und Russland sind geplant.
Nach Schätzungen von Digitimes Research liegt der Marktanteil von Kobo im globalen E-Reader-Markt inzwischen bei 20%. Damit wäre Kobo die Nummer 2 nach Amazon (mit einem Marktanteil von 55%) und vor Barnes & Noble (10%) und Sony (6%).
Tamblyn gilt als exzellenter Keynote-Redner, hier ist sein so unterhaltsamer wie aufschlussreicher Vortrag bei der Konferenz „Books in Browsers“ zu sehen:
Hier ein zum Auftakt der Buchmesse in New York 2012 erstelltes Video von buchreport, in dem Tamblyn das globale Rennen der E-Book-Shops beschreibt.
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