Die Buchlogistik konzentriert sich auf immer weniger Marktteilnehmer. Der angekündigte Rückzug des Barsortiments Könemann unterstreicht trotz einer geplanten Fortführung der Marke unter dem Dach des großen Wettbewerbers Libri das ohnehin längst ausgeprägte Oligopol.
Es ist eine letztlich gut nachvollziehbare, zwangsläufige Entwicklung:
Auch in Zeiten, als die deutsche Buchhandelslandschaft noch sehr kleinteilig war, steckte in Nachschub und Belieferung schon wegen der hohen Artikelzahl ein großes, technikgetriebenes Rationalisierungspotenzial: Die frühen Konzentrationsschritte in den 70er- und 80er-Jahren haben den heute erreichten hohen Reifegrad der hiesigen Buchlogistik erst ermöglicht.
Die Logistiker haben im Wettbewerb nicht nur die eigenen Abläufe und Dienstleistungen optimiert, sondern auch die Branche als Ganzes jahrelang vor sich hergetrieben; sie waren der Modernisierungsmotor für die anderen Sparten und haben Bibliografier-, Warenwirtschafts- und Beschaffungsstandards forciert.
Diese Professionalisierung hat letztlich auch die Konzentration im Handel bis zu bundesweiten Filialnetzen, den mächtig entwickelten E-Commerce und schließlich auch die Verbünde kleinerer Unternehmen erleichtert.
Mit diesen größeren Einheiten hat sich nicht nur die Zahl der Kunden reduziert. Deren Anforderungen und Nachfragemacht hinsichtlich Lagerbreite und Services haben sich zugleich so weit aufgefächert und weiterentwickelt, dass sie nur von größeren Dienstleistern darstellbar sind, um die notwendigen Skaleneffekte zu erreichen. Wenn dann noch der Markt schrumpft und der Strukturwandel weiter voranschreitet, werden Nischen rasch zu klein.
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