Der Staat zahlt mit

In der „Welt“ schreibt Uwe Wittstock darüber, dass sich der Bund mit einer Million Euro am Erwerb des Archivs des Insel Verlages durch das Deutsche Literaturarchiv in Marbach beteiligt. Dies habe Kulturstaatsminister Bernd Neumann jetzt mitteilen lassen.

Das Verlagsarchiv enthält unter anderem Korrespondenzen von Autoren wie Hugo von Hofmannsthal (229 Briefe), Rainer Maria Rilke (240 Briefe) oder Stefan Zweig (846 Briefe). Die Materialien lagern bereits seit Dezember 2009 als Leihgabe in Marbach.

Bemerkenswert sei der Vorgang nicht zuletzt deshalb, meint Wittstock, weil ein Sprecher des Kulturstaatsministers noch im Februar gesagt habe, dass im Haushalt 2010 keine Mittel für den Erwerb des Suhrkamp und Insel-Archivs durch Marbach zur Verfügung stünden.

Auch wenn die Beteiligung des Kulturstaatsministers allein dem Insel Archiv gelte, werde seine Millionen-Unterstützung gleichwohl indirekt dem kürzlich nach Berlin umgezogenen und mit dem Insel Verlag weiter verbundenen Suhrkamp Verlag zukommen.

welt.de

HANDEL

Amazon wird noch verlegerischer: Paidcontent.org begutachtet das neue Imprint AmazonCrossing vor, unter dem nicht-englischsprachige Bücher in englischer Version erscheinen sollen.
paidcontent.org

VERLAGE

Bastei Lübbe: Seit 1954 verkauft der Verlag Jerry Cotton-Romane. Doch die Auflage der Geschichten um den New Yorker FBI-Agenten sinkt. Der Verlag setzt nun auf elektronische Medien.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 25)

Oetinger: Der Verlag ergänzt seine Erstlesereihe „Sonne Mond und Sterne“ um ein Internet-Portal.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 18)

Robert Laffont: Der französische Verleger ist am Mittwoch im Alter von 93 Jahren gestorben. Das von ihm gegründete Verlagshaus gehört zu den bedeutendsten des französischsprachigen Raums.
„Neue Zürcher Zeitung“ (S. 53)

BÜCHER & AUTOREN

Max Brod / Franz Kafka: Neues zum Streit um den Nachlass. Jetzt habe der Anwalt der Brod-Erbin Eva Hoffes mitgeteilt, bei drei Einbrüchen in die Wohnung seiner Mandantin seien Briefe Ester Hoffes sowie weitere Dokumente gestohlen worden.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 34)

Waris Dirie: Interview mit der afrikanischen Autorin, die ihr viertes Buch („Schwarze Frau, weißes Land“) veröffentlicht hat.
taz.de

James Gordon Farrell: Der Autor gewann posthum den „Lost Man“ Booker Prize für seinen Roman „Troubles“ aus dem Jahr 1970.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 16)

Cornelia Funke: Ihr Buch „Die wilden Hühner“ ist auf Lateinisch erschienen. Eine Münchner Lehrerin unterzieht es dem Praxistest.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 18)

Helga M. Novak: Die Schriftstellerin erhält den mit 10.000 Euro dotierten Christian-Wagner-Preis. Die Jury lobte ihre Gedichte, die oft unter schwierigen Verhältnissen entstanden seien.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 31)

ONLINE

Google: Der Konzern attackiert mit aller Kraft seine Gegner im lukrativen Markt mit Geschäftskunden. Auf der Entwicklerkonferenz in San Francisco kündigte er den Start eines eigenen Web-Speicher-Dienstes an. Dazu kommen ein Online-App-Shop für den Internet-Browser Chrome und das Betriebssystem Chrome OS, das Google noch entwickelt.
„Handelsblatt“ (S. 26)

MEDIEN & MÄRKTE

Axel Springer: Der Verlag hat im Rahmen eines Management-Buy-out seine Wirtschafts- und Finanztitel „Euro“ und „Euro am Sonntag“ verkauft. Die Titel werden vom bisherigen Geschäftsführer Frank B. Werner mit einer Schweizer Beteiligungsgesellschaft erworben und fortgeführt.
welt.de

SZENE

Theaterszene: „Stückemarkt“ in Berlin. Über Förderprogramme und Jung-Autoren.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)