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Der turbulente Abo-Markt

Es gab viele Anzeichen im Vorfeld: Der Gesamtmarkt für E-Book-Abos wuchs in den USA schon vor einem Jahr kaum noch; nur noch Amazons Kindle Unlimited (KU) konnte zulegen. Vor diesem Hintergrund überraschte es kaum, als mit Oyster einer der KU-Hauptrivalen im September die Segel strich und TxtrSpinoff Blloon im Oktober folgte. Ein weiterer Konzentrationsschub, nachdem bereits Librify (von Wettbewerber Scribd übernommen), Byliner (an Vook) und Entitle vom Markt verschwunden waren.

Doch trotz der Krisensignale gibt es weiterhin Zuversicht auf dem Markt und auch neue Initiativen, allerdings eher mit einem stärker zugeschnittenen Ansatz als bei den Abo-Universalisten, die unter Amazon-Druck stehen:

  • Houghton Milton Harcourt startete mit Curious World eine Bildungs-Plattform für Kinder: Zugriff auf Games, Videos, E-Books für rund 10 Dollar im Monat.
  • DisneyLife bündelt Filme, TV-Serien, Bücher und Musik in Großbritannien für 9,99 Pfund pro Monat. Für das neue Jahr ist der Start in Deutschland geplant.
  • Hierzulande soll Oetingers TigerBooks zum medienübergreifenden Portal für Kinder mit Abo-Ansatz ausgebaut werden.
  • Das in Russland beheimatete und – wie Byliner – mit Wagniskapital befeuerte Unternehmen Bookmate wächst aktuell stark in Branchen-Schwellenländern wie Indonesien, Philippinen, Russland und Singapur.

US-Markt für E-Book-Abos

Auf der Frankfurter Buchmesse 2015 hat Nielsen neue Zahlen zum Markt für E-Book-Abos präsentiert:

  • Marktführer: Demnach liegt Kindle Unlimited in den USA mit großem Abstand vorn (Marktanteil: 61%), gefolgt von Safari Books Online (O’Reilly), Scribd und 24symbols.
  • Peak: Der Abo-Markt habe in diesem Jahr den Peak erlebt. Laut Nielsen nutzen 5% der US-Buchkäufer kostenpflichtige Abo-Modelle (Marktforscher Codex geht dagegen von etwa 15% aus).
  • Vielleser: Abo-Nutzer sind für Verlage attraktiv, weil sie mehr Geld für Bücher ausgeben: Während Nicht-Abo-Kunden in den USA monatlich im Schnitt 32 Dollar für Bücher ausgeben, liege die Summe von Abo-Kunden bei 44 Dollar, zuzüglich rund 10 Dollar für das Abo selbst.

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