Christian Strasser (Foto: Hans Blossey) ist weiterhin für Überraschungen gut: Der Münchner Piper-Verlag meldet, dass er „ab sofort“ die in München und Zürich ansässigen Verlage Pendo und Fahrenheit übernimmt. Strasser wolle sich schrittweise ins Privatleben zurückziehen, heißt es – was bei Branchenbeobachtern ein Déja-Entendu hervorrufen dürfte, denn schon einmal hat Strasser seinen definitiven Abschied aus der Buchbranche erklärt (im Juli 2004 im buchreport.magazin) – er wolle segeln gehen und vielleicht ein Buch schreiben –, um kurz darauf die Übernahme von Pendo bekannt zu geben.
Strasser hatte Pendo 2004 von der Eichborn AG erworben und zu einem Publikumsverlag ausgebaut. Zu den Autoren gehören Urs Schaub, Wolfgang Zdral, Rajaa Alsanea, Leo Hickman, Eva Hermann und Shirin Ebadi. Aktuell ist Pendo mit Konstanze von Schulthess‚ „Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg“ auf der Bestsellerliste vertreten. 2006 stieß Doris Janhsen als Co-Verlegerin zu Pendo und gründete 2007 Fahrenheit, einen belletristischen Verlag mit einem kleinen literarischen Programm. Der Pendo Verlag beschäftigt nach eigenen Angaben zehn Mitarbeiter, macht rund 5 Mio Euro Jahresumsatz und verlegt zirka 40 Titel jährlich.
LKG, Leipzig.Pendo und Fahrenheit sollen eigenständig weitergeführt werden und unter der Leitung von Janhsen die Verlage ihre programmatische Identität behalten; das Verlags- und Vertreterteam bleibe bestehen, für die Auslieferung sorge weiterhin
„Für Piper ist der Erwerb von Pendo, auch aufgrund der programmatischen Qualität, ein wichtiger Schritt zur Stärkung des eigenen Taschenbuches (Serie Piper, Piper Boulevard), das immer mehr darauf angewiesen ist, auf erfolgreich entwickelteRechte zugreifen zu können“, erklären die Münchner ihre Akquise.
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