Wie lassen sich Teenager für Klassiker begeistern? Indem man die Bücher in neue Cover hüllt, die dem Stil von Stephanie Meyers „Twilight“-Serie gleichen. So die Idee einiger US-Verlage, die Klassiker in All-Age-Mode kleiden– offenbar mit Erfolg.
Es scheint bei US-Verlagen derzeit in Mode, gemeinfreie Klassiker neu aufzulegen, berichtet die „New York Times“:
- Der Verlag HarperCollins hat den Klassiker „Wuthering Heights“ von Emily Bronte neu aufgelegt. Das Cover ist an Stephanie Meyers „Twilight“-Serie angelehnt und sogar explizit mit dem Verweis „Bella & Edward’s Favorite Book“ versehen (s. Abb.). Die frische Optik kommt bei der Zielgruppe offenbar gut an: Laut „New York Times“ hat HarperCollins seit Erscheinen des neu aufgelegten Klassikers in 2009 bereits 125.000 Exemplare verkauft.
- Auch Puffin Books, ein Imprint der US-Verlagsgruppe Penguin, hat einen Klassiker der neuen Vampir-Mode angepasst: „Dracula“ von Bram Stoker erscheint mit Blutfleck und einer geisterhaften Frau auf dem Cover. Die Zielgruppe: Teenager.
- Erst im März 2012 hat das Sterling-Imprint Splinter eine neue Klassikserie publiziert: Die Cover von Janes Austens „Pride and Prejudice“, Charlotte Brontes „Janes Eyre“ und Charles Dickens’ „Great Expectations“ wurden mit Wasserfarben aufgefrischt. „Die Klassik-Sammlung vervollständigt ein Outfit wie eine Designer-Handtasche“, wirbt der Verlag für die Serie.
Auch wenn HarperCollins bereits große Erfolge verbuchen kann – nicht jeder Teenager wisse das neue Outfit zu schätzen, berichtet die „New York Times“: Manch einer bevorzugt offenbar die seriöse Aufmachung für Erwachsene gegenüber der neuen „Mogelpackung“.
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