Vor dem Start der Frankfurter Buchmesse bringt „Die Zeit“ eine Serie zur Lage der deutschen Gegenwartsliteratur. Den Auftakt bildet Iris Radischs Analyse zum vorherrschenden Stil in den aktuell erfolgreichen Romanen. Viele Autoren, heißt es, plapperten vor sich hin. Der Autor benehme sich „wie der Kellner im Restaurant, der es allen recht machen will: seinem vakuumverpackten Stoff auf dem Teller und dem Leser am weiß gedeckten Tisch.“ Seine wichtigste Aufgabe sei, es nicht zu stören. „Seine literarische Flughöhe: so niedrig wie möglich.“
Dieser Tiefflug mache die deutsche Gegenwartsliteratur in jüngster Zeit besonders erfolgreich, meint Radisch. Die Demokratisierung oder Vervolkstümlichung des Erzählens sei die Voraussetzung der neuen partnerschaftlichen Beziehung zwischen Literaturkonsument und -produzent, wie sie sich auch in der kreativindustriellen Wachstumsbranche der Literaturfeste, Literaturhäuser und Literaturevents ausdrücke. Sie sei wie jede Demokratisierung grundsätzlich zu begrüßen, doch zahle man für sie einen nicht geringen Preis. „Es ist der Preis der Entzauberung.“
„Die Zeit“ (S. 57)
Die „Zeit“-Beilage „Literatur“ widmet sich u. a. dem Schwerpunktland der Frankfurter Buchmesse, Argentinien.
BÜCHER & AUTOREN
Buchmesse Göteborg: Bericht zur Messe mit dem Schwerpunktthema Afrika.
nzz.ch
Justin Cronin: Interview mit dem Autor von „Der Übergang“ (Goldmann).
welt.de
Dorothee Elmiger: Für ihren Roman „Einladung an die Waghalsigen“ erhält die Autorin den mit 10.000 Euro dotierten „Aspekte“-Literaturpreis des ZDF.
„SZ“ (S. 14)
Erich Loest: Der Schriftsteller ist mit dem Kulturgroschen 2010 geehrt worden.
welt.de
Marie NDiaye: Die französische Schriftstellerin und ihre deutsche Übersetzerin Claudia Kalscheuer erhielten am Mittwochabend in Berlin für den Roman „Drei starke Frauen“ (Suhrkamp) den zweiten Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt.
tagesspiegel.de
Alissa Walser/ Pablo De Santis: Im Frankfurter Literaturhaus trafen sich die Schriftsteller zu Gespräch und Lesung.
fr-online.de
ONLINE
AOL: Die Firma erwirbt das Blognetzwerk „Techcrunch“, in dem über neueste Entwicklungen von InternetStart-ups und Netzwirtschaft geschrieben wird.
„FAZ“ (S. 37)
Buchhandel im Web: Wie Verlage Profit aus Wikipedia-Inhalten ziehen.
„SZ“ (S. 13)
Konkurrenz für Google: „New York Times“, „Washington Post“ und der „USA Today“-Mutterkonzern investieren in das Start-Up-Unternehmen Ongo. Ongo will eine Plattform für Nachrichten im Netz entwickeln, die Google News ähnelt.
„Handelsblatt“ (S. 24)
MEDIEN & MÄRKTE
Karstadt: Die Chancen, dass die Warenhauskette am Freitag an den Käufer Nicolas Berggruen übergeben wird, sind seit Mittwoch größer geworden. Der Bocholter Geschenkartikelhersteller Gilde zog seinen Einspruch gegen den Insolvenzplan zurück. Der Widerspruch des britischen Unternehmens Dawnay Day besteht jedoch weiter.
„SZ“ (S. 20), „FAZ“ (S. 16), „Handelsblatt“ (S. 26)
Nintendo: Der Konzern hat die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr halbiert. Die Spielekonsole 3DS wird nicht bis zum Weihnachtsgeschäft in die Läden kommen.
„Handelsblatt“ (S. 21)
SZENE
Literaturfestival: Die Stadt München lädt Ende November zu einem neuen Literaturfestival ein. Erwartet werden Autoren wie Umberto Eco, Ken Follett, Herta Müller und Donna Leon.
focus.de
Nikolaus Stingl: Interview mit dem Übersetzer, der Klassiker wie Henry James sowie Kultautoren wie Pynchon und Gaddis übertrug.
nzz.ch
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