Gleich drei Blätter berichten heute von internationalen Buchmessen. Der „Stern“ schickt eine Reportage von der chinesischen Buchmesse in Tianjin (Foto: Frankfurter Buchmesse), wo zwar ausländische Verlage vertreten waren, viele aber nur auf Gemeinschaftsständen und ohne persönliche Präsenz. „Noch ist das China-Geschäft wenig lukrativ, noch bringen etwa Lizenzen nach Korea, Japan oder selbst für das kleine Taiwan ein Vielfaches ein. Ja, später vielleicht einmal, wenn dieses riesige Leseland sich weiter öffnen sollte (58.000 Neuerscheinungen allein im letzten Quartal!)…“ Begeistert von der Fortschritten der Messe zeigt sich Juergen Boos, Chef der Frankfurter Buchmesse – besonders beim Urheberrecht, bislang eines der Haupthindernisse für die internationale Zusammenarbeit. Deutsche Autoren, so der „Stern“, täten sich übrigens schwer in China, mit Ausnahme erfolgreicher Kinderbücher sowie wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Werke – ein Indikator für die geringe Nachfrage sei der Umstand, dass nur wenige Raubkopien kursierten.
Die „FAZ“ bilanziert die internationale Buchmesse in Moskau, wo anspruchsvolle wissenschaftliche Ausgaben, etwa Medizinbücher, Zuwächse verzeichnet hätten, ebenso wie häusliche Ratgeber, während bei der einst starken populären Krimiliteratur Ebbe herrsche.
Die „NZZ“ rekapituliert die Buchmesse in São Paulo, mit 400 Ständen und über 900 brasilianischen und ausländischen Verlagshäusern. Die brasilianische Bücher-Branche habe sich von den Folgen der Inflationskrise der 1980er Jahre erholt: Sowohl die Anzahl veröffentlichter Bücher wie auch die Stückzahl der abgesetzten Exemplare hätten wieder signifikant zugenommen. „Noch vor zwei Jahrzehnten war der Zustand des Buchmarkts so desolat, dass der Druck teilweise nach Kolumbien ausgelagert wurde. Die heutige Verfassung vieler Verlagshäuser zeigt jedoch, dass die Herstellung von gut edierten und teuer produzierten Büchern wieder rentabel sein kann.“
stern.de, „FAZ“ (S. 39), nzz.ch
VERLAGE
Pendo: Neuer Titel der Kurt-Beck-Bio ist durchgesickert…
frankfurter-magazin.de
BÜCHER & AUTOREN
KSK: Pläne der Länder zur Abschaffung sorgen für Proteste.
tagesspiegel.de, fr-online.de, „FAZ“ (S. 13)
Manuel Andrack: hat nach 13 Jahren an der Seite von Harald Schmidt seinen Redaktionsleiter-Posten bei der ARD-Sendung Schmidt & Pocher niedergelegt.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 17)
António Lobo Antunes: schreibt im Stakkato, hat soeben den mit 150.000 Dollar dotierten Preis der Internationalen Buchmesse von Guadalajara (Mexiko) zugesprochen bekommen.
„FAZ“ (S. 42)
Arkadi Babtschenko: Interview mit dem russischen Schriftsteller über die russische Militäroperation in Südossetien.
nzz.ch
J.K. Rowling: hat sich in einem Urheberstreit gegen einen kleinen US-Verlag und einen Fanwebsite-Betreiber durchgesetzt, die eine Harry-Potter-Enzyklopädie planten – Glückwunsch.
taz.de, „FAZ“ (S. 42)
Wendelin Schmidt-Dengler: Wiener Germanist war das leibhaftige Kursbuch der österreichischen Literatur.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14), „FAZ“ (S. 36), nzz.ch
ONLINE
Google: scannt nun Zeitungsseiten.
news.google.com, fr-online.de, „Süddeutsche Zeitung“ (S. 17), „FAZ“ (S. 17, 20, 33)
Myspace: Social Network wird in den kommenden vier Wochen seinen Musikdienst Myspace Music starten.
handelsblatt.com
MEDIEN & MÄRKTE
Kultur: Ausgaben der öffentlichen Hand in Deutschland stagnieren, 8,1 Mrd Euro ließen sich Bund, Länder und Gemeinden im vergangenen Jahr Theater, Musik, Ausstellungen und Bibliotheken kosten.
„FAZ“ (S. 33)
Einzelhandel: Alle 93 Karstadt-Kaufhäuser bleiben erhalten, 16 gefährdete Filialen haben Kopf aus der Schlinge gezogen.
welt.de, „Süddeutsche Zeitung“ (S. 23)
Medien: Bertelsmann und die Tochterfirma Arvato expandieren weiter im Geschäft mit Callcentern und übernehmen den spanischen Anbieter Qualytel Teleservices.
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 17)
SZENE
Bunny81@hot.com: Leipziger Forscher haben erforscht, wieviel unsere E-Mail-Adresse über unsere Persönlichkeit verrät.
fr-online.de
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