Die Nachfrage nach Papier und Pappe wachse weiter, stellt der Verband Die Papierindustrie mit Blick auf seine Halbjahresbilanz fest. Der Verband repräsentiert laut eigener Aussage gemessen am Umsatz über 95% der deutschen Branche.
Für die ersten 6 Monate des Jahres werden diese Werte für die Papierindustrie in Deutschland ausgegeben:
- Mit 2,6% gab es insgesamt ein Produktionsplus gegenüber dem von der Corona-Pandemie beeinflussten Vorjahreszeitraum.
- Graphische Papiere waren mit +4,2% (Halbjahresproduktion = 3,3 Mio Tonnen) die wachstumsstärkste große Sortengruppe. Hier mache sich nach dem Corona-Tief der weiter anhaltende Nachfragedruck nach Printwerbung bemerkbar, so der Verband.
- Die größte Sortengruppe Papier, Karton und Pappe für Verpackungszwecke lag bei +1,7% (Halbjahresproduktion = 6,9 Mio Tonnen).
- Die Hygienepapiere notierten bei +1,6% (Halbjahresproduktion = 735.000 Tonnen).
- Technische und Spezialpapiere legten deutlicher um 5,5% (Halbjahresproduktion = 758.000 Tonnen) zu.
Die deutsche Papierindustrie habe sich mengenmäßig gut von den Jahren 2020 und 2021 erholt, kommentiert Verbands-Präsident Winfried Schaur die Halbjahreszahlen. Sorgen bereitet der energieintensiven Papierindustrie allerdings die unsichere Versorgungslage: „Angesichts der drohenden Gasknappheit sind die Unternehmen jedoch zutiefst verunsichert. Keiner weiß, ob er im Herbst oder Winter noch produzieren kann.“
Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands im Frühjahr hatte ergeben, dass
- bei einer Reduzierung der Gasmenge auf 30% im Schnitt noch etwa 39% der üblichen Menge an Papier, Karton und Pappe hergestellt werden könnte.
- bei einem vollständigen Lieferstopp der Wert auf im Schnitt etwa 12% sinkt. Hier gebe es aber leichte Unterschiede bei den einzelnen Papiersorten.
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