Der Schriftsteller und Anwalt Georg M. Oswald wird im Oktober Leiter des von Piper übernommenen Berlin Verlags (buchreport.de berichtete). Im Interview gibt Oswald einen ersten Ausblick.
Im März haben Sie noch bei Murmann „55 Gründe, Rechtsanwalt zu werden“ aufgezählt. Nennen Sie uns fünf, warum Sie jetzt die Kanzleiarbeit aufgeben, um Verlagsleiter in Berlin zu werden?
Für mich gibt es nur einen einzigen: Verlegerischer Leiter des Berlin Verlags werden zu können. Das bedeutet für mich, meine ganze Zeit und Energie den Büchern, der Literatur widmen zu können. Das ist für mich sogar noch schöner, als Rechtsanwalt zu sein. Aber so eine Entscheidung trifft man auch nicht allein, und meine Familie war sofort dabei. Es ist also weniger eine Entscheidung gegen den Anwaltsberuf als für die Verlegerei.
Für mich gibt es nur einen einzigen: Verlegerischer Leiter des Berlin Verlags werden zu können. Das bedeutet für mich, meine ganze Zeit und Energie den Büchern, der Literatur widmen zu können. Das ist für mich sogar noch schöner, als Rechtsanwalt zu sein. Aber so eine Entscheidung trifft man auch nicht allein, und meine Familie war sofort dabei. Es ist also weniger eine Entscheidung gegen den Anwaltsberuf als für die Verlegerei.
Werden Sie das literarische Profil des Verlags schärfen?
Das ist das Ziel. Vor allem will ich die deutsche Literatur stärker in den Blickpunkt rücken. Ich gehöre zu einer Autorengeneration, in der die deutschsprachige Gegenwartsliteratur an Selbstbewusstsein gewonnen hat. Diese Autoren haben bewiesen, dass auch anspruchsvolle Titel eine große Leserschaft gewinnen können. Der Berlin Verlag muss versuchen, an diese junge Tradition anzuknüpfen und sie fortzusetzen.
Das ist das Ziel. Vor allem will ich die deutsche Literatur stärker in den Blickpunkt rücken. Ich gehöre zu einer Autorengeneration, in der die deutschsprachige Gegenwartsliteratur an Selbstbewusstsein gewonnen hat. Diese Autoren haben bewiesen, dass auch anspruchsvolle Titel eine große Leserschaft gewinnen können. Der Berlin Verlag muss versuchen, an diese junge Tradition anzuknüpfen und sie fortzusetzen.
Sie sind von Hanser über Rowohlt zu Piper gewechselt – was tun Sie, damit Ihre Autoren künftig treuer sind?
Ich war nicht untreu. Allerdings waren für mich die Bindungen zu bestimmten Personen in den Verlagen wichtiger als die Verlagsnamen. Ich glaube, die meisten Autoren verhalten sich so. Mein Ziel wird es sein, den Berlin Verlag zu einem Ort zu machen, an dem sich die Autoren bestens aufgehoben fühlen und von dem sie nicht mehr weg wollen.
Ich war nicht untreu. Allerdings waren für mich die Bindungen zu bestimmten Personen in den Verlagen wichtiger als die Verlagsnamen. Ich glaube, die meisten Autoren verhalten sich so. Mein Ziel wird es sein, den Berlin Verlag zu einem Ort zu machen, an dem sich die Autoren bestens aufgehoben fühlen und von dem sie nicht mehr weg wollen.
Sie haben sich bisher vorwiegend nachts und in den frühen Morgenstunden mit Literatur beschäftigt, während der Tag der Juristerei gewidmet war. Was wird aus dem Autor Oswald, wenn der jetzt nur noch ein Spielbein hat?
Ich werde weiterhin schreiben, so wie ich es fast mein ganzes Leben lang getan habe. Vielleicht wird es ein bisschen länger dauern, bis mein nächstes Buch erscheint, ansonsten wird sich daran nichts ändern.
Ich werde weiterhin schreiben, so wie ich es fast mein ganzes Leben lang getan habe. Vielleicht wird es ein bisschen länger dauern, bis mein nächstes Buch erscheint, ansonsten wird sich daran nichts ändern.
Ihre Kolumne in der „FAZ“ hieß „Wie war Dein Tag, Schatz?“. Was werden Sie nach dem ersten Tag antworten, wenn es gut läuft?
Na, „großartig“ eben!
Na, „großartig“ eben!
Georg M. Oswald (49) studierte Jura an der Universität München und ließ sich dort als Anwalt nieder, mit den Spezialgebieten Arbeits- und Gesellschaftsrecht. Seit 1994 ist er Steuerfachanwalt – und im Nebenberuf Schriftsteller. Auf der Liste seiner literarischen Publikationen stehen die Romane „Alles was zählt“ (Hanser, 2000), „Vom Geist der Gesetze“ (Rowohlt, 2007) und „Unter Feinden“ (Piper, 2012). Außerdem schrieb Oswald für einige Zeitungen und Zeitschriften, u.a. als Kolumnist der „FAZ“.
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