Carole Blake ist Ko-Inhaberin der Londoner Literaturagentur Blake Friedmann.
Ein für die Buchbranche nicht ganz einfaches Jahr steigt in die Endphase ein. Ihre Zwischenbilanz?
Was Lizenzverkäufe angeht, liegt Blake Friedmann auf Rekordniveau, wir sind im Sommer in ein größeres Büro umgezogen und haben seit Jahresanfang drei neue Agenten eingestellt. Krise liest sich ganz bestimmt anders. Natürlich sind einige Märkte schwieriger als andere, aber generell ist die Stimmung international deutlich im Aufwind.
In welchen Märkten hakt es?
Italien und Griechenland aus naheliegenden Gründen, aber auch Deutschland war schon einmal besser. Das fällt auf, weil die deutschen Verlage eigentlich immer ganz besonders verlässliche Lizenznehmer waren.
In Frankfurt wird wie immer viel über das Geschäftsmodell der Zukunft geredet. Was bereitet Ihnen Kopfzerbrechen?
Autorenkarrieren auf einem stabilen Kurs zu halten, wenn so viele Verlage und Imprints gekauft und verkauft, fusioniert und umgebaut werden, wird immer schwieriger.
Haben Buchmessen im digitalen Zeitalter überhaupt noch einen Platz?
Ja, haben sie, gerade weil wir in einer zunehmend digitalisierten Welt leben. Das Verlagsgeschäft ist mehr als andere Branchen von zwischenmenschlichen Beziehungen abhängig. Selbst aus zufälligen Begegnungen können sich völlig ungeplant Deals für unsere Autoren ergeben, das habe ich mehr als einmal erlebt. Hinzu kommt, dass in dieser kleinen Welt Geschäftspartner häufig auch sehr gute Freunde sind, die man gern trifft.
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