Die Lesefähigkeit hat sich noch weiter verschlechtert: Rund 25 % der Viertklässler in Deutschland verfügt nicht über ausreichende Lesekompetenz. Das zeigen die Ergebnisse der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2021, die in Berlin vorgestellt wurden. Damit kann fast jedes vierte Kind nicht richtig lesen, wenn es auf eine weiterführende Schule geht.
Volker Heller, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv): „Die Ergebnisse der IGLU-Studie sind besorgniserregend, vor allem, weil wir seit Jahren einen Abwärtstrend bei der Lesefähigkeit der Grundschulkinder sehen. Leseförderung beginnt nicht erst in der Schule, sondern muss so früh wie möglich systematisch, flächendeckend und professionell umgesetzt werden. Dafür braucht es neben den Eltern uns alle: Kitas, Schulen, Ehrenamtliche, Initiativen und außerschulische Bildungspartner wie Bibliotheken, die Kinder frühzeitig für das Lesen begeistern und im Lernprozess unterstützen. Leseförderung muss endlich bildungspolitisch höchste Priorität bekommen. Sie braucht einen rechtlichen Rahmen für verbindliche Kooperationen, abgestimmte Bildungspläne sowie ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen. Nur so ermöglichen wir Kindern einen guten Start für ihren Bildungsweg.“
Die Leseförderung sei eine Kernaufgabe der Öffentlichen Bibliotheken, teilt der Verband mit. Als wichtige Säule in vernetzten lokalen Bildungslandschaften leisteten sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Sprach- und Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen. Für Familien, Kitas und Grundschulen böten sie Lesemedien, Lehr- und Lernmaterial an, stellten Bücherboxen zur Verfügung und veranstaltetem Vorlesenachmittage und Bilderbuchkinos.
Die Ergebnisse der IGLU-Studie 2021 können HIER heruntergeladen werden.
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