Der Deutsche Bibliotheksvervand (DBV) hat mit Sorge eine Studie der der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young zur Kenntnis genommen. Darin steht, dass 55% der befragten deutschen Kommunen das laufende Jahr voraussichtlich mit einem Haushaltsdefizit abschließen werden. Viele der betroffenen Gemeinden und Städte wollen daher. so heißt es weiter, ihre kommunalen Ausgaben einschränken. Für 11% der Kommunen steht sogar die Möglichkeit im Raum, Bibliotheken bzw. sonstige kulturelle Einrichtungen schließen zu wollen.
Diese Entwicklung verfolgt der Bibliotheksverband (der aktuell noch an einer anderen Baustelle beschäftigt ist) mit Sorge. DBV-Vorsitzender Andreas Degkwitz sagt: „Die Coronakrise darf nicht zu einer Krise der Bibliotheken werden. Gerade in der jetzigen Situation schaffen Bibliotheken für alle Generationen einen stark nachgefragten Zugang zu Medien, Informationen und zum Internet. Wir appellieren an die neue Bundesregierung, Kommunen und Gemeinden als Träger von Bibliotheken zu entlasten, damit sie auch zukünftig gemeinwohlorientierte Leistungen erbringen können.“
Bereits im Juni 2021 hatte der dbv eine Befragung unter 1380 Öffentlichen Bibliotheken durchgeführt. Die Ergebnisse: 30% der an der Befragung teilnehmenden Bibliotheken sind von Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung betroffen. 16% unterliegen einer globalen Haushaltssperre. Bei rund 22% der Bibliotheken sind bereits Mittel gekürzt worden oder in Planung. Die Ergebnisse der Umfrage sind im „Bericht zur Lage der Bibliotheken 2021“ veröffentlicht worden. Der Bericht kann hier heruntergeladen werden.
Der Deutsche Bibliotheksverband vertritt mit seinen fast 2100 Mitgliedern bundesweit über 9000 Bibliotheken mit 25.000 Beschäftigten und elf Millionen Nutzern.
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