Auftakt zum alljährlichen Auswahlprozedere für den renommierten Deutschen Buchpreis: Die Jury hat die Kandidaten für die Longlist bekannt gegeben. 20 Romane stehen zur Wahl.
Die Jury hat insgesamt 206 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2019 und dem 15. September 2020, dem Datum der Bekanntgabe der Shortlist, erschienen sind bzw. noch erscheinen.
Das sind die 20 nominierten Romane für den mit 25.000 Euro dotierten Preis:
- Helena Adler, „Die Infantin trägt den Scheitel links“ (Jung und Jung, Februar 2020)
- Birgit Birnbacher, „Ich an meiner Seite“ (Paul Zsolnay, März 2020)
- Bov Bjerg, „Serpentinen“ (Claassen, Januar 2020)
- Arno Camenisch, „Goldene Jahre“ (Engeler, Mai 2020)
- Roman Ehrlich, „Malé“ (S. Fischer, September 2020)
- Dorothee Elmiger, „Aus der Zuckerfabrik“ (Carl Hanser, August 2020)
- Valerie Fritsch, „Herzklappen von Johnson & Johnson“ (Suhrkamp, Februar 2020)
- Thomas Hettche, „Herzfaden“ (Kiepenheuer & Witsch, September 2020)
- Charles Lewinsky, „Der Halbbart“ (Diogenes, August 2020)
- Deniz Ohde, „Streulicht“ (Suhrkamp, August 2020)
- Leif Randt, „Allegro Pastell“ (Kiepenheuer & Witsch, März 2020)
- Stephan Roiss, „Triceratops“ (Kremayr & Scheriau, August 2020)
- Robert Seethaler, „Der letzte Satz“ (Hanser Berlin, August 2020)
- Eva Sichelschmidt, „Bis wieder einer weint“ (Rowohlt Hundert Augen, Januar 2020)
- Anne Weber, „Annette, ein Heldinnenepos“ (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
- Olivia Wenzel, „1000 Serpentinen Angst“ (S. Fischer, März 2020)
- Frank Witzel, „Inniger Schiffbruch“ (Matthes & Seitz Berlin, Februar 2020)
- Iris Wolff, „Die Unschärfe der Welt“ (Klett-Cotta, August 2020)
- Jens Wonneberger, „Mission Pflaumenbaum“ (Müry Salzmann, Oktober 2019)
- Christine Wunnicke, „Die Dame mit der bemalten Hand“ (Berenberg, August 2020)
„Im Gegensatz zur Lektüre der Nachrichten der vergangenen Monate bot die Beschäftigung mit den über 200 eingereichten Titeln vielfältige Lichtblicke“, so Jurysprecherin Hanna Engelmeier (Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Autorin) zur besonderen Auswahlsituation in diesem Jahr. Der Jury habe sich „ein Panorama von überwiegend realistisch angelegten Romanen“ eröffnet: „Besonders viele Romane nutzen das (auto)biographische Erzählen, stark vertreten sind zudem Titel, die sich mit historischen Themen auseinandersetzen.“ Daneben seien auch Romane zu jüngeren identitätspolitischen Debatten in der Longlist vertreten, die „die Form des Romans aufbrechen und mit ihr experimentieren.“
Der Jury gehören neben Engelmeier Katharina Borchardt (Literaturredakteurin, SWR2), David Hugendick (Literaturredakteur, Zeit Online), Chris Möller (Literaturvermittlerin bei Kabeljau & Dorsch, Berlin), Maria-Christina Piwowarski (Buchhandlung ocelot, Berlin), Felix Stephan (Literaturredakteur, Süddeutsche Zeitung) und Denise Zumbrunnen (Buchhandlung Never Stop Reading, Zürich) an.
Der deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Das weitere Prozedere:
- Die Jurymitglieder wählen aus den Titeln der Longlist 6 Romane für die Shortlist aus, die am 15. September veröffentlicht wird.
- Am Abend der Preisverleihung am 12. Oktober erfahren die Kandidaten, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Die Verleihung findet zum Auftakt der Frankurter Buchmesse als Livesendung aus dem Kaisersaal des Frankfurter Römers statt.
- Der Deutsche Buchpreis ist mit 25.000 Euro dotiert; die 5 weiteren Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.
Ab kommender Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2020. Die Nominierten“ mit Leseproben der Kandidaten im Buchhandel erhältlich, Hörproben der 20 Longlist-Titel sind ab sofort abrufbar beim Podcast-Radio detektor.fm, online unter www.detektor.fm/deutscher-buchpreis und über die detektor.fm-App. Ab Ende August vermitteln zudem erstmals kurze Videoclips auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen des Deutschen Buchpreises einen Eindruck von den nominierten Werken und ihren Autoren.
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