Becker: Biblisch
Der Schauspieler Ben Becker, der derzeit die Bibel in einer Bühnenperformance präsentiert, hat in einem Interview erzählt, dass er seiner kleinen Tochter vorm Einschlafen gelegentlich eine Geschichte aus der Bibel erzählt. Becker weiter: „Ich lese meiner Tochter aber nicht aus der Bibel vor. Ich finde, das muss sie irgendwann selber entscheiden. Sie ist ja auch nicht getauft.“ Wie jetzt: Erzählen geht, Vorlesen nicht? Nachvollziehbar wäre eine andere Schlussfolgerung gewesen: „Ich finde, das muss sie irgendwann selber entscheiden. Schließlich hat sie ja keine Eintrittskarte für meine Performance gekauft.“
Paris: Planlos
Amerikas berühmtestes Partyluder Paris Hilton soll übrigens in einem Interview gerätselt haben, was sich hinter dem Namen von Amerikas größter Supermarktkette Wal-Mart verbirgt. Paris ungläubig: „Verkaufen die da etwa Wale?“ Es ist wohl ein Glück für das Mädel, dass sie des Deutschen nicht mächtig ist. Dann würde sie wahrscheinlich fragen, ob wirklich bei jeder Landtagswahl ein Meeressäuger einen Tag lang auf dem Trockenen herumläuft.
Preisträgerin: Platt
Wie nahe Freud und Leid beieinanderliegen, erfährt derzeit Doris Lessing: Die Literaturnobelpreisträgerin klagte in einem Radiointerview, die Freude an dem Preis sei ihr gründlich vergangen. Sie sei so erschöpft von den vielen Interviews und Fototerminen, dass sie nicht mehr schreiben könne. Wir, mit geringeren Würden Bedachten, erkennen daran die Wahrheit
des Sprichworts: Hüte dich vor deinen Wünschen. Sie könnten in Erfüllung gehen.
Liebe: Lyrisch
Vor drei Wochen rief „Bild am Sonntag“ zum Verfassen von Liebesgedichten auf (buchreport berichtete). Jetzt hat das Blatt einige Einsendungen abgedruckt und die Ergebnisse übertreffen alle Erwartungen. Mein Favorit: „Der holden Maid, an der sein Herz so hing, / schenkte der Metzger einen Fleischwurstring. / Doch weil sie nicht teilte seine Passion, / versuchte er es mit einem Lammmedaillon. / Keine Chance – die Dame dem Metzger die Liebe verwehrte, / weil sie sich ausschließlich vegetarisch ernährte. / Außerdem war der Platz an ihrer Seite längst vergeben: / Sie teilte mit einem Spargeltarzan ihr Leben.“
Erfolg: Einfach
Teil 2 unserer kleinen Serie über die Zutaten für ein todsicheres Frauenroman-Bestseller-Rezept (entnommen dem bei Ullstein erschienenen Buch „Arschgeweih. Das wahre Lexikon der Gegenwart“): „Es ist ganz leicht. Fahren Sie in den Urlaub, lernen Sie einen exotischen Mann kennen, der unter den Achseln nach Safran riecht und ein prächtig Genital sein Eigen nennt. Und anstatt sich zwei Wochen lang das Hirn rausvögeln zu lassen und beschwingt wieder zurückzufahren, verkaufen Sie die Eckgarnitur, bringen die Katze ins Tierheim und ziehen zum Schniedel-Massai. Dort werden Sie monatelang beschissen und betrogen, fahren dann wieder nach Hause und schreiben das auf.“
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