Nachdem der Gesamtumsatz der Klett Gruppe im Geschäftsjahr 2010 bei 465,3 Mio knapp unter Vorjahresniveau stagniert hat (hier mehr) und Vorstandssprecher Philipp Haußmann nicht damit rechnet, „dass sich mit Bildungsverlagen künftig noch viel Wachstum generieren lässt“, orientiert sich die Stuttgarter Verlagsgruppe neu.
Als fünfte Säule baut die Ernst Klett AG derzeit unter der Leitung von Anke Klein die Klett Beteiligungsgesellschaft für Bildungsdienstleistungen (BDL) auf. „Da die Nachfrage nach guten Bildungs- und Betreuungsangeboten für Kinder“, so Haußmann, „stetig wächst“, wird BDL im kommenden September mitten in Stuttgart seine erste private Galileo Grundschule eröffnen.
Sie ergänzt die seit 2008 gemeinsam mit der schweizerischen Kalaidos Bildungsgruppe betriebenen bilingualen Ganztagsschulen SIS (12 Standorte), wird von Klett aber in Eigenregie umgesetzt.
Weitere Aktivitäten der neuen Klett-Säule sind die Kindertagesstätten Villa Luna (aktuell 5 Standorte) sowie die Kinderkrippen Seepferdchen (10 Standorte), die Klett gemeinsam mit den jeweiligen Gründern, Jürgen Reul und der Schütte Familien GmbH, betreibt.
Profitabel ist Haußmann zufolge bisher keine der vier BDL-Unternehmungen, doch machten die Investitionen in die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen keine weitere Unternehmensanleihe notwendig. Anders als das Geschäftsfeld Bildungsverlage hält Haußmann den Privatschulmarkt für ausbaufähig: Aktuell liegt der Anteil privater Schulen in Deutschland bei 7% und wird nach Klett-Schätzungen bis 2020 auf ca. 10% steigen. Läuft alles nach Plan, soll BDL 2020 ca. 12% zum Klett-Gesamtumsatz beitragen.
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