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Die größte Fläche ist hoch rentabel

Die Nummer 5 im buchreport-Ranking der größten Buchhandlungen Orell Füssli hat in der vergangenen Woche für 2011 einen Umsatzrückgang von mehr als 5% bekannt gegeben und eine Filialbereinigung angekündigt. Die Herausforderungen des Filialisten steckt Marketingleiter András Németh (Foto), seit 2008 Mitglied der Orell-Füssli-Geschäftsleitung, im Gespräch mit buchreport ab.

Überall wird über große Buchhandlungen die Nase gerümpft: Entwickeln sich große und kleine Standorte so unterschiedlich?

Wir betreiben keine so großen Standorte, wie beispielsweise in Deutschland. Bei uns ist der Kramhof in Zürich mit 2300 qm Verkaufsfläche unser größter Laden und der ist hoch rentabel. Wir beobachten Filialen, die sich selbst nicht tragen, unabhängig von der Größe und da geht es zum gegebenen Zeitpunkt um Flächenverkleinerung, konkret verhandeln wir darum mit dem Westside- Einkaufszentrum in Bern.

Was sind die Hauptgründe für die Umsatzrückgänge im Gesamtunternehmen?

Am stärksten hat uns die Euro-Kursabsenkung zu schaffen gemacht, wir mussten die Preise senken und das hat alles überlagert. Es ist schon gravierend, wenn man bei gleicher Absatzmenge 5% weniger in der Kasse hat. Der Wechselkurs wurde jetzt stabilisiert, aber der Einkaufstourismus nach Deutschland ist immer noch attraktiv. Das wird in der Schweiz heftig diskutiert. Der Gewerbeverband appelliert an einen Einkaufspatriotismus, aber das ist wohl nicht sehr vielversprechend.

Die Preisbindung …

Wir hatten uns auf beides eingestellt. Der Schweizer Souverän hat eine Entscheidung an der Urne getroffen. Wir sind froh, dass wir nun Planungssicherheit haben.

Wie schwer wiegen Medien- und Einkaufswandel?

Es wird weniger Information in Form von Büchern nachgefragt, wegen freier Sachinformationen im Internet, die leicht gesucht und schnell gefunden werden. Da sind die E-Books jetzt noch gar nicht dabei …

… die keinen Laden brauchen.

Wir werden demnächst E-Books neben dem Verkauf über unser Webshop books.ch auch direkt in den Filialen anbieten . Man geht zur Kasse und dann wird das in das Kaufkonto des Kunden ausgeliefert. Damit erweitern wir unsere Beratungskompetenz auch für E-Books. Zudem haben wir Gutscheinkarten für E-Books mit individuellem Geldbetrag, die werden sowohl als Geschenkmöglichkeit genutzt als auch von Kunden, die im Internet keine Kreditkarte einsetzen mögen.

Wie entwickelt sich das E-Book-Geschäft insgesamt?

Wir wachsen im E-Book-Segment von niedrigen Niveau dreistellig. Die Größenordnung ist noch zu kein, als dass man sinkenden Buchumsatz darauf zurückführen kann. Aber wir planen Verschiebungen ein und bieten auch E-Readings-Apps für die verschieden Mobilgeräte an. Wir wollen unsere starke lokale Verankerung auch im wachsenden E-Book-Markt nutzen.

Die Fragen stellte Thomas Wilking.

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