Immer mehr Menschen kehren dem Qualitätsjournalismus den Rücken und informieren sich nur über Social Media und Gratismedien über das Weltgeschehen. Gerade junge Menschen werden deshalb immer empfänglicher für Populisten. Vor dieser Entwicklung warnen Schweizer Medienwissenschaftler im Jahrbuch „Qualität der Medien 2016“.
Aktuelle Nachrichten werden zunehmend auf dem Smartphone gelesen, entsprechend ist die Nachfrage nach kurzen, leicht zu konsumierenden Nachrichtenhäppchen wie Skandalen, Katastrophen oder lustigen Videos gestiegen. Komplexe, politische Themen kämen dabei zu kurz, kritisiert Medienwissenschaftler Mark Eisenegger mit Blick auf die Ergebnisse. Es überwiege ein Journalismus, bei dem man die Bürger allein lässt, komplexe Dinge nicht einordnet oder erklärt. Gerade junge Menschen seien mit Informationen unterversorgt.
Eisenegger empfiehlt folgende Lösungsansätze:
- Schulen sollten verstärkt Medienkompetenz vermitteln und mit den Schülern über aktuelle Ereignisse und ihre Berichterstattung diskutieren.
- Qualitätsmedien sollten noch stärker als bisher in sozialen Medien mit den jungen Nutzern in Dialog treten.
Das Jahrbuch ist gedruckt und als E-Book beim Schwabe Verlag erhältlich. Zudem erscheinen einzelne Studien (jährlich 2 bis 3) als separate E-Publikationen. Eine Zusammenfassung und Auszüge finden sich zudem auf der Website des federführenden Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) der Universität Zürich: http://www.foeg.uzh.ch
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Bei Interesse:
http://www.foeg.uzh.ch
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