Der mit 10.000 Euro dotierte N.C. Kaser-Lyrikpreis geht in diesem Jahr an die belarussische Autorin Valzhyna Mort. In der Begründung für die Preisvergabe heißt es: „Die Dichterin stanzt in streng rhythmisierte Verse voller Sprachkraft eine Unerbittlichkeit, die die geschichtlichen Wunden eines Landes nicht schließen und nicht aufhören kann, die Toten und Ohnmacht der Leidenden zu beklagen.“
Valzhyna Mort graduierte an der Minsk State Linguistic University im Fach Englisch. Auf Deutsch erschienen drei Lyrikbände im Suhrkamp Verlag, zuletzt der Band Musik für die Toten und Auferstandenen (2021). Mort lebt in Washington, D.C., und lehrt an der Cornell University.
Der N.C. Kaser-Lyrikpreis wird seit 1998, gestiftet von den Künstlern Markus Vallazza und Paul Flora sowie dem Buchhändler Paul Valtiner, vergeben. Verpflichtet bleibt er nach wie vor einer Dichtung, die sich durch eine beharrliche ästhetische Eigenständigkeit auszeichnet und sich am Widersinn gegen die Realität von sozialen und politischen Missständen entzündet.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 9. Juni 2022, 19 Uhr, im Obstbaummuseum Lana statt, u.a. mit Valzhyna Morts Übersetzerin Katharina Narbutovic. Ausgezeichnet wird an diesem Abend außerdem der Lyriker John Burnside, dem der Preis 2020 zugesprochen wurde. Michael Krüger wird Valzhyna Mort und John Burnside mit einer Rede ehren.
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