Die gute Nachricht: E-Book-Leser kaufen tatsächlich mehr Bücher, und zwar gedruckte und digitale. Die schlechte Nachricht: Am stationären Buchhandel geht das Zusatzgeschäft vorbei – er verliert sogar. Dies zeigt eine Studie der Book Industry Study Group für den US-Buchhandel.
Der Informationsdienstleister für den US-Buchhandel hat in einer Umfrage unter 6000 Buch-Käufern festgestellt, dass über ein Drittel der E-Book-Leser die Ausgaben bei den stationären Filialisten und 29% bei unabhängigen Buchhändlern reduziert hat. Im Gegenzug seien verstärkt Apps und Online-Shops wie amazon.com zum Buch-Kauf angesteuert worden.
„Der E-Book-Markt entwickelt sich sehr schnell, die Verhaltensweisen der Konsumenten verändern sich eher im Verlauf von Monaten statt Jahren“, erklärt die BISG-Managerin Angela Bole.
Weitere Ergebnisse der Studie:
- Die Hälfte der „Power-Buyer“ (die mindestens wöchentlich neue E-Books kaufen) erhöhen ihre Ausgaben über alle Buch-Formate (also gedruckt und digital).
- Bei der verwendeten Hardware gewinnen Tablets Anteile: 17% der Befragten nutzen die flachen Computer bei der Lektüre von E-Books (die vorherige Ausgabe der Studie hatte den Anteil auf 13% taxiert).
- Der Anteil der Nutzer klassischer E-Reader sank bei den Buch-Käufern von 72 auf 61%.
Neben den Buchhändlern sind es vor allem die Taschenbuch-Verlage, die unter dem digitalen Boom leiden. Laut US-Verlegerverband AAP (hier mehr) sanken die Erlöse bei diesem Buchformat (allgemeines Programm) in den USA 2011 um 36%.
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