Ein Monat, nachdem sich Macmillan im Preiskrieg gegen Amazon durchsetzen konnte, hat CEO John Sargent den Wechsel vom „Retail Model“ zum „Agency Model“ Ende März 2010 ausgeführt. Und dabei die vermeintliche Abkehr vom 9,99-Dollar-Pricing relativiert.
Der Verlagschef beschreibt die Art und Konsequenzen des Wechsels vom Retail-Modell (Verleger verkaufen die E-Book-Titel an Retailer, die beim Weiterverkauf an den Endkunden einen eigenen Preis festlegen) zum Agentur-Modell (Verlage legen den Verkaufspreis fest, Retailer erhalten eine Verkaufsprovision) wiefolgt:
- Preis: Die meisten E-Books von Macmillan würden weiterhin für 9,99 Dollar verkauft – nur die Novitäten (rund ein Drittel aller E-Books des Verlags) seien teurer. Mit diesem Hinweis reagiert Sargent auf die weitgestreute Kritik von E-Book-Käufern an den Versuchen von Verlagen, ihre elektronischen Bücher teurer zu verkaufen.
- Preis 2: Grundsätzlich werde der Verlag beim Pricing von E-Books ähnlich differenzieren wie bei gedruckten Büchern (die zwischen 5,99 und 35 Dollar kosteten): Hardcover-Novitäten in der Regel zwischen 12,99 und 14,99 Dollar; Hardcover-Bestseller der „New York Times“ für 12,99 Dollar oder weniger; E-Book-Ausgaben von Paperbacks zwischen 6,99 und 9,99 Dollar. Sobald Paperback-Ausgaben der Hardcover-Titel auf dem Markt kommen, wird das E-Book im Preis auf 9,99 Dollar und weniger gesenkt.
- Verfügbarkeit: Durch den Wechsel zum Agentur-Modell verabschiede sich der Verlag davon, die Veröffentlichung von E-Books gegenüber der Printvariante zu verzögern – dies habe viele Kunden verärgert.
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