Harper Collins kauft Buchrechte für schätzungsweise 4 Mio Dollar
Die Memoiren der Amanda Knox
Der US-Verlag HarperCollins hat sich nach eigenen Angaben die weltweiten Rechte an den Memoiren von Amanda Knox (Foto) gesichert.
Die Studentin – von den Medien zum „Engel mit den Eisaugen“ getauft – war 2009, ebenso wie ihr Ex-Freund Raffalle Sollecito, zunächst des Mordes an ihrer Zimmernachbarin Meredith Kercher schuldig gesprochen worden. Die inzwischen 24-Jährige erklärte sich von Beginn an unschuldig.
Im Herbst 2011 hob ein Berufungsgericht das Urteil auf. Die Richter hatten Zweifel an den DNA-Tests, die in der Vorinstanz noch zur Verurteilung geführt hatten. Knox wurde nach vier Jahren Gefängnis freigesprochen.
Gegen den Freispruch hat die Staatsanwaltschaft in der vergangenen Woche Berufung eingelegt. Folgen die Richter dem Ansinnen, könnte der Prozess im Juni wieder aufgerollt werden.
Diese „Komplexitäten des italienischen Justizsystems“ will die Amerikanerin nun in ihrem Buch aufdecken. Sie stützt sich dabei nach eigenen Angaben auf Tagebücher, die sie im Gefängnis geschrieben habe.
In Verlagskreisen wird der Titel bereits als der nächste Bestseller gehandelt. Als Referenzprojekt gilt in den USA die Geschichte von Jaycee Dugard, die entführt und 18 Jahre lang festgehalten worden war. Ihre Memoiren „Ein gestohlenes Leben“ wurden bisher über 1,2 Mio Mal verkauft.
Entsprechend tief musste HarperCollins offenbar in die Tasche greifen: Nach Informationen der „New York Times“ hat der Verlag 4 Mio Dollar für die weltweiten Rechte an den Memoiren der Amanda Knox bezahlt. Mitgeboten haben demnach auch die Verlage Crown (Random House), St. Martin’s Press (Macmillan), Atria (Simon & Schuster) und Dutton (Penguin Group).
„Es ist eine Geschichte, die scheinbar jeder erzählt hat, außer der Person im Mittelpunkt“, erklärte Harper-Collins-Verleger Jonathan Burnham. „Es gab viele Gerüchte und Mutmaßungen über ihre Persönlichkeit und über ihre Rolle sowie Spekulationen über das, was passiert ist. Das Buch wird diese Geschichte erstmals aus ihrer Sicht erzählen.“
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