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Die nächste Generation angereicherter E-Books

Ähnlich wie in Deutschland wird die Schlage von Startups, die mit neuen E-Book-Formaten landen wollen, immer länger. Doch die Geschichte von Atavist (hier die Webseite) sticht aus mehreren Gründen hervor: Die in Brooklyn, New York, entwickelte Software-Lösung ist vielfältig. Und: Mit Google-Chef Eric E. Schmidt, Marc Andreessen (Gründer von Netscape), Peter Thiel (Gründer von PayPal) und Sean Parker (erster Chef bei Facebook) haben die Amerikaner hochkarätige Investoren an Bord. Im Videointerview, aufgezeichnet auf der BookExpo America 2012 in New York, präsentiert Stefanie Syman, Unternehmensentwicklerin bei The Atavist, den Ansatz des Unternehmens.

Ursprünglich kommen die Gründer von The Atavist, Evan Ratliff, Jefferson Rabb und Nicholas Thompson, aus dem Journalismus und Buchverlagswesen: CEO Ratliff als Autor des „Wired“-Magazins, Thompson als Redakteur bei NewYorker.com und CTO Rabb als Designer von Buch-Webseiten. 
Seit dem Start im vergangenen Jahr hat das Gründertrio 15 Titel auf den Markt gebracht, journalistische und fiktionale Formen, länger als die meisten im Print veröffentlichten Zeitschriftenartikel, aber kürzer als herkömmliche Bücher. Der Text bietet Erklärungen zu einzelnen Begriffen, umfasst Videos, außerdem kann sich der Nutzer den Text als Hörbuch vorlesen lassen. 
Für The Atavist ist das eigene Buch-Programm zwar wichtig, entscheidend ist jedoch das zweite Standbein der Firma: die Lizensierung der Technologie als „Software as a Service“ (SaaS) an Verlage und andere Unternehmen. Zu den Kunden gehören der Bildungs-Gigant Pearson und das Literaturmagazin „The Paris Review“.
Noch im Sommer soll eine kostenlose Version der Software angeboten werden, mit der Privatnutzer ihre angereicherten E-Books erstellen und auf dem Atavist-Marktplatz veröffentlichen können. Vergleichbar mit „iBooks Author“, Apples Software zum Erstellen von E-Books, aber nach Einschätzung von Syman flexibler, da nicht nur ein Kanal bedient wird, sondern die Bücher auf diesem Weg auch auf Webseiten sowie in iOS– und Android-Apps publiziert werden können. Will der Nutzer aus seinem Buch eine eigenständige App machen, muss er dafür bei Atavist bezahlen. 

Kommentare

1 Kommentar zu "Die nächste Generation angereicherter E-Books"

  1. Sehr interessant.
    Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie Verlage diese Ausgabeerstellung für Apps in Ihren Workflow einbauen können, also welche Schnittstellen es für den Content gibt. Ohne dies kann man wieder nur starre Container erstellen.
    Was ich auch etwas kritisch sehe, ist das Geschäftsmodel, das auf SaaS beruht. Auf der einen Seite sparen die Verlage dadurch Investitionskosten. Zum Ausprobieren ist es daher interessant. Wenn dann aber die Entscheidungen zum breiten Einsatz der Software getroffen werden muss, ist nicht selten die Angst vor Abhängigkeiten da. Mich würde interessieren, wie Vertreter unterschiedlicher Verlage darüber denken, produktionskritische Technologien als SaaS zu nutzen.

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