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Die nächste Runde

Nachdem Helmut Kohl bereits im Mai vor Gericht gegen die weitere Verbreitung des Buches „Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle“ von Heribert Schwan und Tilman Jens (Heyne) erfolgreich vorgegangen war, will er die Klage jetzt erweitern. Wie SPIEGEL ONLINE berichtet, fordern die Anwälte des Altkanzlers Schadensersatz in Höhe von 5 Mio Euro.

Laut SPON beziehen sich die Anwälte auf den „entstandenen immateriellen Schaden“ durch über hundert Passagen des Buchs. In diesen sei Kohl hart mit anderen Politikern und Persönlichkeiten ins Gericht gegangen, sodass nicht nur „partei- und regierungsschädigende Auswirkungen“ entstanden seien, sondern die Zitate würden auch das politische Lebenswerk Kohls sowie seine Freundschaft zu langjährigen Weggefährten beschädigen.

Rainer Dresen, Justiziar der ebenfalls verklagten Verlagsgruppe Random House, geht von einem langen Prozess aus, weil jede Passage nun daraufhin überprüft werden müsse, ob sie die Persönlichkeitsrechte Kohls „besonders schwerwiegend“ verletze. Dresen sieht der Klage aufgrund der Presse- und Meinungsfreiheit laut SPIEGEL ONLINE jedoch gelassen entgegen. Außerdem würden die Anwälte jetzt Zitate beanstanden, die in den vorherigen Klagerunden keine Rolle spielten und erlaubt waren.

Der andauernde Rechtsstreit zwischen dem Altkanzler und seinem Ghostwriter Schwan haben dem Buch bislang eine große Öffentlichkeit beschert. Vor rund einem Jahr schaffte es der Titel bis auf Rang 1 der Bestsellerliste im Hardcover Sachbuch. Insgesamt konnte er sich 21 Wochen lang platzieren.

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