Da staunt der Mittelstandsverleger wie der Standorthändler: Auch die Größten der Buchbranche sind zu klein. 2013 ist das Jahr spektakulärer Allianzen:
- Der Zusammenschluss von Random House und Penguin zum globalen Publikumsverlagsriesen hat zum Ziel, Inhalte im globalen Maßstab zu vermarkten und die Mittel für Technik- und Marketinginnovationen zu bündeln.
- Die Deutschschweizer Buchhandelsmarktführer Thalia.ch und Orell Füssli fusionieren, um ihren unter Druck geratenen 40%-Marktanteil gemeinsam besser gegen Amazon zu verteidigen und rentabel zu halten.
- Im von Amazons Kindle dominierten E-Book-Markt kooperieren die größten Handelswettbewerber Thalia und Weltbild/Hugendubel sowie Club Bertelsmann und Deutsche Telekom, um als Tolino-Allianz ein Gegengewicht mit gleichfalls subventionierten Geräten zu bilden.
Eine noch breitere, vom Börsenverein sondierte Tolino-Kooperation mit kleineren Filialisten und Standorthändlern scheitert. Aber das Thema großer Allianzen bleibt anderweitig auf der Agenda:
- Die dtv-Gesellschafter Ganske, Hanser, C.H. Beck und Oetinger denken laut über konzernähnliche Synergien nach und bringen sich im Verein als mögliches Auffangbecken für mittelgroße Verlage wie z.B. Suhrkamp ins Gespräch.
- Der neue Bonnier-Deutschland-Chef Christian Schumacher-Gebler sucht weitere Übernahmekandidaten, ist aber skeptisch, ob so die notwendige Größe erreicht werden kann, folglich: „In naher Zukunft könnten strategische Allianzen für uns wichtiger werden“ (mehr im buchreport.magazin 1/2014, hier zu bestellen).
- Im inhabergeführten Buchhandel dürften unterdessen Kooperationen via Verbundgruppen weiter an Bedeutung gewinnen. Die bestehenden Gruppierungen suchen einen intensiveren Informationsaustausch, und 2014 will der führende buchhändlerische Finanzdienstleister BAG in einer Allianz mit der EK/Servicegroup das Thema Verbünde noch einmal deutlich forcieren.
Kommentar hinterlassen zu "Die neuen Allianzen"