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Die Optionen des Drogisten Müller

Der Machtkampf um die Douglas AG gewinnt an Fahrt. Im Januar hatte das Unternehmen Gespräche mit Finanzinvestoren bestätigt. Offenbar kommt jetzt von anderer Seite Bewegung in das Aktionärsgefüge. 

Die Ausgangslage: Die Gründerfamilie Kreke, die mit Henning Kreke den Vorstandsvorsitzenden und mit Jörn Kreke den Aufsichtsratsvorsitzenden stellt, ist mit etwas mehr als 12% zweitgrößter Aktionär hinter der Oetker-Gruppe mit ca. einem Viertel der Aktien sowie dem Eigentümer der Drogeriekette Müller, Erwin Müller, mit rund 10%.

Douglas machte am Freitagabend nachbörslich bekannt, dass Erwin Müller der Douglas Holding AG mitgeteilt habe, „dass er über mit ihm verbundene Unternehmen unverändert gut zehn Prozent der Aktien an der Douglas Holding AG hält. Außerdem hat Herr Müller aufgrund der seit dem 1. Februar 2012 geltenden neuen rechtlichen Bestimmungen des Wertpapierhandelsgesetzes auch über indirekte Geschäfte mit Douglas-Aktien informiert. Demnach ist Herr Müller Stillhalter von sogenannten Verkaufs-Optionen und kann deshalb in nächster Zeit von dritter Seite weitere Aktien im Volumen von rund 15 Prozent angedient bekommen. Ob und ggf. wann dies der Fall sein wird, kann aus Sicht der Douglas Holding AG nicht beurteilt werden.“ Mit rund 25% Anteilen hätte Müller Einfluss auf das operative Douglas-Geschäft.

Dass die Familie Kreke mit Finanzinvestoren verhandelt, hatte im Januar bereits für diverse Spekulationen gesorgt:

  • Das Unternehmen solle von der Börse genommen werden, um aus dem Quartalsberichtszyklus herauszukommen.
  • Das Unternehmen solle zerschlagen werden, speziell der zuletzt schwächelnde Buchhandelsmarktführer Thalia stehe zur Disposition
  • Man wolle einen Einflusszuwachs von Drogerie-Müller verhindern.

Letztere Variante hat jetzt an Plausibilität gewonnen. Der expansionsfreudige Müller verfügt über mehr als 640 Filialen, davon 480 in Deutschland mit Schwerpunkt im Süden und ist mit Drogerieunternehmer nicht hinreichend charaketrisiert. Neben Drogerie/Parfümerie bilden Medienprodukte, Spielwaren und PBS weitere Sortimentsschwerpunkte in den Müller-Läden.

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