Kurz vor der parlamentarischen Debatte über die Preisbindung von E-Books in Frankreich schlägt Fnac-Chef Alexandre Bompard gemeinsam mit dem Sortimenterverband Alarm. Die Beschränkung der fixen Preise auf französische Firmen würde Amazon & Co. bevorteilen.
Nach einem Bericht von „Livres Hebdo“ soll am morgigen Dienstag, 15. Februar, in der französischen Nationalversammlung über das Gesetz diskutiert werden. Strittig sein ein Passus, der Anfang Februar in der Gesetzesvorlage (PDF) geändert worden sei, aus Furcht davor, von Brüssel am Ende zurückgepfiffen zu werden: Hieß es zuvor, die Preisbindung solle auf alle in Frankreich verkauften E-Books, unabhängig vom Sitz des Verkäufers, angewendet werden, lautet demnach die neue Regelung, dass sich nur Firmen aus Frankreich an die fixen Preise halten müssten.
„Die großen Plattformen, die außerhalb von Frankreich sitzen, würden für ihre Verkäufe in Frankreich von der Regelung ausgenommen, wodurch sie in die Lage versetzt würden, hierzulande ähnlich zu agieren wie im Ausland, wo sie schon eine dominante Position errungen haben“, zitiert LH aus einem offenen Brief von Fnac-Chef Alexandre Bompard an Kultusminister Frédéric Mitterrand. Unterstützt werde die Offensive vom Sortimenterverband.
Die angestrebte gesetzliche Regelung für E-Books in Frankreich, über die nun die Nationalversammlung entscheiden muss, könne auch Auswirkungen für die Auslegung der Regelung im deutschen Buchpreisbindungsgesetz haben, erklärte Preisbindungstreuhänder Dieter Wallenfels zuletzt in einer Stellungnahme zum geplanten Gesetz für buchreport.
Inzwischen ist der Sortimenterverband Syndicat de la librairie française (SLF) selbst in die Offensive gegangen. In einem Communiqué (PDF) lehnt der Verband ebenfalls die Beschränkung der fixen Preise auf französische Händler ab.
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