Die E-Book-Wachstumskurve ist abgeflacht, der digitale Umsatzanteil dümpelt auf ein- bis zweistelligem Niveau vor sich hin. Was ist los mit dem E-Book? Im Interview mit buchreport.magazin identifizieren Michael Döschner-Apostolidis (Holtzbrinck ePublishing), Sascha Heinen (Bastei Lübbe) und Ralf Biesemeier (Readbox) mögliche Ursachen:
- Leser greifen verstärkt zu den Büchern von Selfpublishern.
- Digitale Raubkopien kannibalisieren die Verlagsumsätze.
- Statt Kauf werden vermehrt E-Books geliehen oder gemietet.
- Der Markt für E-Reader hat eine Sättigung erreicht.
Mit dem E-Reader wurden keine neuen Kundengruppen gewonnen, bringt Readbox-Geschäftsführer Biesemeier ein wesentliches Problem auf den Punkt: „Im Prinzip wurde das bisherige Printgeschäft nur kannibalisiert – viele Leser, die Taschenbücher gekauft haben, wurden in E-Book-Leser verwandelt.“ Die eigentliche Herausforderung aber sei es, neue, jüngere Zielgruppen für das (digitale) Lesen zu gewinnen. Hier versucht Bastei Lübbe mit seinem Streaming-Portal Oolipo anzusetzen.
Fest steht: Der digitale Wandel geht langsamer vonstatten als anfangs erwartet. Das erleichtert es Verlagen und Händlern, sich auf ihn einzustellen. „Das Romanformat ändert sich nicht von heute auf morgen, auch nicht das Konsumverhalten“, erklärt Holtzbrinck-Stratege Döschner-Apostolidis. Aber dies könnte auch ein falscher Friede sein, man dürfe sich nicht der Illusion hingeben, dass man immer so weitermachen könne wie bisher. Beispiele wie Brockhaus zeigten, wohin das führt.
Das vollständige Interview lesen Sie im buchreport.magazin 2/2017 (hier zu bestellen) oder hier als Digitalversion (Premium-Artikel).
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