Wie sich das B2B-Geschäft der Fachverlage international wandelt, hat das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) in einer aktuellen Studie untersucht („From Paper to platform: transforming the B2B publishing business model“). Befragt wurden 200 Konsumenten und Experten, in Deutschland unter anderem Vogel Business Media, Walter de Gruyter und Springer Science+Business Media. Einige Schlüsselbefunde:
- Verlagerung des Contents von Print nach Online: Entsprechend eines gestiegenen Bedürfnisses auf Kundenseite, generieren führende B2B-Publisher 40 bis 50% ihrer Einnahmen bereits online.
- Kompensierung rückläufiger Werbeerlöse: Neue Geschäftsmodelle bilden sich heraus, so werden abgestufte Subskriptions- und Preismodelle Standard.
- Schutz des Urheberrechts ungeklärt: Die Inhalte wandern ins Netz, trotzdem bleibt das Problem des Urheberrechtsschutzes weiter ungelöst.
- Kooperation mit großen Playern: Um das eigene Geschäft zu schützen und weiter auszubauen, suchen B2B-Verlage den Kontakt zu globalen Plattformen wie Google, Apple und Amazon.
PwC ist zuversichtlich, dass die rückläufigen Umsätze im B2B-Geschäft, die für das Jahr 2009 auf 10,4% beziffert werden, mittelfristig durch das Internet aufgefangen werden. Um die Herausforderungen des sich wandelnden Marktes zu bewältigen, geben die Berater den Unternehmen folgende strategische Überlegungen mit auf den Weg:
- Kundenbeziehung stärken: Um ihre Bedeutung und Glaubwürdigkeit als zuverlässige Content-Lieferanten zu untermauern, müssten B2B-Publisher sich verstärkt via Social Networks ins Gespräch bringen.
- Mit der Konkurrenz kooperieren: Die Konsumenten bevorzugten inhalte-übergreifende Plattformen, weshalb Verlage sich für Kooperationen öffnen sollten. Gefragt sei die Fähigkeit zur Partnerschaft, Fusion und Integration. Viele Unternehmen müssten hierfür ihr Lizenzmodell neu evaluieren und liberalisieren.
- International publizieren: Um konkurrenzfähig zu bleiben, sei es unabdingbar, global zu agieren.
- Personal akquirieren: Der Übergang von Print zu Online erfordere eine Neuausrichtung des Unternehmens, die sich auch im Personal niederschlagen werde, von IT über Online-Distribution bis hin zur Produktentwicklung.
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