Rund 100 Teilnehmer haben sich am Wochenende beim BookLab, dem ersten Hackathon der Buchbranche, mit Zukunftslösungen für Buch und Handel beschäftigt. Diese Projekte überzeugten am Ende des von Libri initiierten Events die Jury, der u.a. Jan Kerbusk (Geschäftsführer des buchreport-Herausgebers Harenberg Kommunikation) angehörte:
- „Best Overall“ (3000 Euro): Booktastic. Das 5-köpfige Projektteam entwickelte den Prototyp für eine App, die Nutzer über Challenges zum Lesen motiviert. Das Projekt wurde auch mit dem Sonderpreis von Libri ausgezeichnet.
- „Most Innovative“ (1500 Euro): LibraryNight. Das Team präsentierte den Prototyp für eine Homepage, über die Buchhändler sich mit bestimmten Interessengruppen vernetzen und ihren Laden zum Ort des Austauschs von Lesern und Autoren machen können.
- „Best Pitch“ (500 Euro): Out of the box. Ein Buchautomat, der an verschiedenen Standorten aufgestellt wird (z.B. Campingplatz oder Hotel), soll Lesern einen spontanen Buchkauf an Orten ermöglichen, an denen sie Lesebedarf haben. Das Team überzeugte die Jury mit ersten Verkaufserfolgen.
Sonderpreise:
- „Beste Idee für digitales Lesen am Point of Sale“ (Libri): Booktastic (s.o.)
- „Potenzialhebel“ (buchreport): Booktopus. Das Serviceangebot sieht vor, über Messwerte wie Verkaufsdaten, Standort und Kundenstruktur das individuelle Sortiment des Buchhändlers datenbasiert zu optimieren.
- „Moment Marketing am Point of Sale“ (BoD): Story Hunter. Die Projektidee: Über eine App bekommen Nutzer Lesetipps zu Büchern, die genau am jeweiligen Standort spielen.
Der von der Verlagsgruppe Edel gesponsorte Preis zum Ausbau digitaler Kommunikationskanäle im Buchvertrieb wurde nicht vergeben.
Neben Buchhändlern und Verlagsmitarbeitern beteiligten sich auch viele Branchenfremde an der 2,5-tätigen Kreativwerkstatt, darunter Software-Entwickler, Datenbank-Spezialisten, Designer, Kommunikationsexperten und Betriebswirtschaftler.
Insbesondere im IT-Bereich werden Hackathons gerne genutzt, um Experten aus verschiedenen Branchen zusammenzubringen und Ideen schnell umzusetzen. Auch die Buchbranche könne von solch einem Format in Zukunft noch deutlich profitieren, waren sich die Teilnehmer am Ende einig.
Wie es mit den Projektideen weitergeht, ist noch offen. Jurymitglied Michael Jonas, Professor für digitale Kommunikation der Hamburger Brand Academy, sieht darin die größte Hürde bei Hackathon-Formaten. Oft bekommen Projekte keine Möglichkeit, ihre Prototypen weiterzuentwickeln. Jonas schlägt daher vor, alternativ oder zusätzlich zu den Preisgeldern Arbeitsräume und Infrastruktur der Unternehmen für die überzeugendsten Projekte in Aussicht zu stellen.
Weitere Artikel zum BookLab:
Wir gratulieren allen Teilnehmern – und natürlich auch den Gewinnern. Wenn es allen Spaß gemacht hat, gilt es, wie im Sport: Auf das Mitmachen kommt es an!
Herzlichen Glückwunsch,