Die vom Bundesverband Audiovisueller Medien (BVV) gemeldete Entwicklung des Videomarktes im Detail:
- Die deutsche Videobranche hat im vergangenen Jahr 1,71 Mrd Euro umgesetzt. Zum Vergleich: 2011 lag der Jahresumsatz bei 1,70 Mrd Euro.
- Die Umsätze aus dem Verkauf filmischer Inhalte sind im Vorjahresvergleich um -1% auf 1,41 Mrd Euro gesunken.
- Die Umsatzeinbußen im Verkauf konnten durch die um 8% gestiegenen Verleihumsätze mehr als kompensiert werden: Der Filmverleih hat 2012 rund 299 Mio Euro umgesetzt.
- Innerhalb der Formate ergeben sich deutliche Verschiebungen: Die (im Buchhandel noch vergleichsweise unbeliebte) Blu-ray legt mit +28% deutlich zu, während die DVD (-9%) schwächelt.
- Die Blu-ray hat mit einem Jahresumsatz von 343 Mio Euro aber noch lange nicht die Größenordnung der DVD (1,02 Mrd Euro) erreicht. Zum Vergleich: Mit 1,02 Mrd Euro Umsatz wurde mit dem DVD-Verkauf fast der Umsatz der Kinobranche von 2012 (1,03 Mrd Euro) erzielt.
- Auch der digitale Markt hat weiter zugelegt: Die Umsätze im Bereich Video-on-Demand (VoD) stiegen um 43% auf 46 Mio Euro.
- Das deutliche Umsatzwachstum mit dem Verkauf von Video-Downloads oder –Streams wird nur noch durch den Boom im Verleih übertroffen. Mit einem Plus von 71% stieg der VoD-Verleihumsatz 2012 auf 77 Mio Euro Umsatz.
- Auch der Verleih physischer Filmträger über die Online-Schiene legt zu: Die Online-Umsätze mit postalischer Versendung wuchsen um 35% auf 31 Mio Euro Umsatz. Die stationären Bezugswege (Videothek und Automatenverleih) mussten im vergangenen Jahr dagegen Umsatzeinbußen in Höhe von 8% auf 191 Mio Euro Umsatz hinnehmen (nach 208 Mio in 2011).
- Das Ranking der beliebtesten Filme 2012 führen zwei Buchhandels-Bestseller an: An der Spitze steht die Komödie „Ziemlich beste Freunde“, gefolgt von „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht 1“ auf dem zweiten Platz und dem Animationsfilm „Ice Age 4“ auf dem dritten Rang.
„Bei aller Begeisterung für das VoD-Wachstum sollte Industrie und Handel aber weiterhin bewusst sein, dass im vergangenen Jahr noch etwa 93% des gesamten Branchenumsatzes mit physischen Produkten (DVD und Blu-ray) erwirtschaftet wurde“, kommentiert der BVV-Vorstandsvorsitzende Dirk Lisowsky von Universal Pictures Germany die Zahlen.
Kommentar hinterlassen zu "Digital holt auf"