Die Autorenverbände Deutschlands, der Schweiz und Österreichs haben auf der Leipziger Buchmesse mit einer gemeinsamen Erklärung zum „Schutz literarischer Texte im digitalen Zeitalter“ aufgerufen und auf die Gefahren der digitalen Welt aufmerksam gemacht, die zu Lasten von Autoren und Lesern gingen. Den Chancen durch Selfpublishing, Book on Demand und Blogdienste stünden Rechtsunsicherheiten durch „Intermediäre“ wie Google und Amazon gegenüber. Diese erzielten „immer mehr Gewinne aus der Wertschöpfungskette zu Lasten der herkömmlichen Verlage“.
Da Autoren einen Text erst zum Kulturgut machten und das Urheberrecht „die Grundlage für den Erhalt der kulturellen Vielfalt“ sei, fordern die Verbände „die Stärkung des Urheberrechts und eine faire Verteilung der Verwertungserlöse“ an Autoren und Übersetzer. Auch die Leser seien „dem rein ökonomischen Kalkül von Intermediären unterworfen“, etwa durch Tracking-Methoden, bei denen das Leseverhalten bei elektronischen Lesegeräten kontrolliert werde, schreiben der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, der Bundesverband junger Autorinnen und Autoren, die IG Autorinnen Autoren sowie die Autorinnen und Autoren der Schweiz.
Zudem fürchten die Verbände Gefahren durch die Freihandelsabkommen TTIP und TISA und verurteilen insgesamt die Überbewertung ökonomischer Interessen gegenüber dem Buch als Kulturgut. Deswegen ihre Aufforderung und Mahnung an die Politik: „Die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen muss auch regional unterstützende Maßnahmen erlauben. Internationale Großkonzerne dürfen die regionalen und lokalen Unternehmen nicht durch die Ausnützung unterschiedlicher Steuer- und Rechtssysteme bedrängen.“
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