Auch wenn die „Starken Stimmen“ der „Brigitte“ seit fast zehn Jahren immer wieder neu erklingen (ein Artikel über die nächste Hörbuch-Edition ist im buchreport.express 24/2014 zu lesen, hier zu bestellen), ihren Höhepunkt haben die Editionen von Presse- und Buchverlagen längst überschritten. Zumindest im physischen Bereich. Der Münchner E-Book-Verlag Dotbooks will mit der „Freundin“ (Burda) beweisen, dass digitale Editionen zünden:
- Laut Dotbooks ist die „freundin eBook“-Romanreihe die erste digitale Kooperation mit einer Zeitschrift.
- Zum Start sind sechs Frauenliteraturtitel u.a. von Annemarie Schoenle und Stella Conrad erschienen, im September soll der nächste Schub mit Spannungstiteln und vor Weihnachten mit historischen Romanen folgen.
- Jedes Buch kostet 4,99 Euro, außerdem soll ein Sammelband erscheinen.
- Begleitet wird der Start mit einer Sonderedition des Tolino, für die Dotbooks mit Thalia kooperiert. Dabei wird ein Titel der Reihe kostenlos vorinstalliert (hier mehr zur Sonderedition).
- Ab Herbst verlegt Dotbooks E-Books mit Inhalten der „Freundin“.
Wie einst im Printbereich, wo die Editionen der „Süddeutschen Zeitung“ Klassiker wieder ins Rampenlicht rückten, könnten auch bei den E-Books Presse-Editionen die digitale Backlist der Verlage stimulieren. Dies ist eines der größten Probleme der Verlage. Die Metadaten der älteren E-Book-Titel sind oft lückenhaft, entsprechend die „Discoverability“ mangelhaft. Weitere Optionen der digitalen Backlistvermarktung sind:
- Shopaktionen: Shops wie Apple versammeln zu aktuellen Themen passende E-Books.
- Preisaktionen: Amazons „Kindle Deal des Tages“ beschert den Verlagen regelmäßig Absatzerfolge auch für ältere Titel.
- Abomodelle: Bei Anbietern wie Safari Books Online (O’Reilly, Pearson) greifen die Nutzer zu rund 50% auf Backlist-Titel zu, auch bei Oyster und Scribd liegt der Backlistanteil hoch (auch weil Verlage ihre Frontlist oft nicht an die Abodienste geben).
Seit wann werden Verlage denn von Scribd gefragt, ob sie ihre Bücher dort veröffentlichen wollen? Gibt es überhaupt einen einzigen deutschsprachigen Verlag oder Selbstverleger-Autor, der einen Vertrag mit Scibd hat?