Als Jeff Bezos (Foto), Chef beim Onlinehandels-Pionier Amazon, im November 2007 sein E-Book-Programm „Kindle“ vorstellte, konnte das große Tamtam aus Seattle die skeptischen Stimmen in der deutschen Buchbranche noch nicht übertönen: Zu lange hatte der E-Book-Markt auf kleinstem Niveau vor sich hingedümpelt, zu oft hatten spezielle E-Book-Lesegeräte die Erwartungen nicht erfüllt.
Inzwischen mehren sich die Signale eines möglichen Durchbruchs:
- Meldungen über Verkaufszahlen und kurzfristige Absatzprognosen für E-Book-Lesegeräte auf dem amerikanischen Markt erreichen die Millionenschwelle.
- Parallel zieht im US-Markt die Nachfrage nach E-Book-Titeln der Verlage an; es wird zunehmend zum Standard, parallel zur herkömmlichen Druckausgabe eine E-Book-Datei zu produzieren.
buchreport hat Experten zur Zukunft des E-Books in Deutschland befragt und sie erwarten eine ähnliche Entwicklung:
- Der bisher zu vernachlässigende Umsatzanteil von E-Book-Titeln am gesamten Buchmarkt werde in fünf Jahren mindestens im hohen einstelligen Prozentbereich liegen.
- Nicht nur im Pioniersegment Wissenschaft und im Sachbuch, sondern auch in der Belletristik wird eine nennenswerte Nachfrage erwartet.
Bei aller neu entfachten E-Euphorie gibt es allerdings noch eine ganze Reihe von Hürden und Einflussfaktoren in den Bereichen Produktion, (Kopier-)Sicherheit, Marketing/Preisgestaltung und bei den Lesegeräten selbst: Der Start des Hardware-Wettlaufs wird für diesen Herbst erwartet.
Die ausführliche Auswertung der Umfrage ist im buchreport.express 32/08 vom 7. August 2008 nachzulesen (hier das Inhaltsverzeichnis). Nachfolgend die Links zu den kompletten Interviews mit den befragten Experten:
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