Außerhalb der Filialen der großen Buchketten wird die Mehrheit der stationären Buchhändler in dem anstehenden Weihnachtsgeschäft keine E-Reader anbieten. Sie glauben auch nicht, dass das E-Book-Geschäft in den kommenden Wochen nennenswert anzieht. Das ergibt eine aktuelle buchreport-Umfrage im Sortiment (weitere Ergebnisse zu anderen Themen sind im neuen buchreport.express 47/2011 zu lesen, hier zu bestellen).
Danach geben 52% an, keine Lesegeräte zu führen, nur 39% haben Geräte am Lager (keine Antwort: 9%). Rechnet man die Buch-Filialisten mit ihrem Reader- und Tablet-Angebot hinzu, könnte aus Kundensicht mehrheitlich dennoch der Brancheneindruck entstehen, E-Reader gibt es auch beim stationären Buchhändler.
Bei E-Books ist das Verhältnis in der Befragung der Standortbuchhändler umgedreht: 50% bieten in ihren (in der Regel von den Barsortimenten bereitgestellten) Online-Shops auch Downloads an, 40% verneinen das (keine Antwort: 10%).
Zieht das E-Reader- bzw. E-Book-Geschäft im Weihnachtsgeschäft an? Diese Frage beantwortet nur ein Viertel mit „Ja“, 46% schütteln den Kopf, 29% mögen sich nicht festlegen. In Kommentaren gehen die Einschätzungen weit auseinander: Sortimenter, die von Null-Nachfrage berichten und sich über einen von Börsenverein und Branchenmedien angestifteten Hype beklagen, andere, die das Thema für 2012 auf Wiedervorlage legen, und einige, die ein leichtes Anziehen bemerken. Es herrscht insgesamt viel Skepsis, ob kleinere Buchhandlungen im Fall eines tatsächlich einsetzenden Booms daran Teil haben können und als kompetent wahrgenommen werden.
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