Mit drei neuen Geräten will sich Kobo im digitalen Buchmarkt besser positionieren. Demnächst bietet der kanadische E-Book-Spezialist in Deutschland, weiteren europäischen Ländern, in denen Kobo aktiv ist, sowie in den USA, Kanada und Japan folgende neue Modelle an:
- „Kobo Glo“ wird über ein 6-Zoll-Touchdisplay gesteuert, ist 185 g leicht und verfügt über 2 GB Speicherplatz. Das Gerät wird ab Oktober für empfohlene 129,99 Euro angeboten. Integrierte LEDs beleuchten das E-Ink-Display flächendeckend. Die Glo(w)-Idee ist nicht neu: Die US-amerikanische Buchkette Barnes & Noble hat seit April den „Nook Touch“ mit „GlowLight“ im Portfolio (hier mehr).
- „Kobo Mini“ wird mit seinem 5-Zoll-Display als mobiler 80-Euro-Reader für die Hosentasche angeboten, ebenfalls ab Oktober. Die Funktionen des 134 g leichten Geräts mit Touchdisplay gleichen dem Vorgänger „Kobo Touch“. Der Rücken des „Kobo Mini“ kann, ebenso wie beim Tablet „Kobo Arc“, gegen ein buntes Wechsel-Cover ausgewechselt werden.
- „Kobo Arc“: Mit dem Android-Tablet „Kobo Arc“ bringt Kobo in Deutschland erstmals ein hauseigenes Tablet auf den Markt. Das Besondere: Medieninhalte werden nicht nach Apps, sondern thematisch in „Gallerien“ geordnet. So kann sich der Nutzer beispielsweise verschiedene Filme, Internetseiten, Musikdateien und Bücher zu einem Reiseziel oder Hobby zusammenstellen. Dank der nach vorne ausgerichteten Lautsprecher, einem eingebauten Mikrofon und einer Kamera kann das Gerät auch zum Video-Telefonieren verwendet werden. Der „Kobo Arc“ soll ab November 2012 für 199,99 Euro (8 GB) bzw. 249,99 Euro (16 GB) erhältlich sein.
Ob Kobo bald auch Filme und Musik vertreibt? „Wir verkaufen weiterhin Bücher“, betont Nina Kreutzfeldt, die in Europa federführend das Sortiment zusammenstellt. Sie schließt aber ergänzende Angebote von Schwesterunternehmen unter dem Dach des japanischen E-Commerce-Riesen Rakuten nicht aus.
Während das Tablet auch Videos (3GP, MP4) und Musikdateien (u.a. MP3, AAC, WAV) abspielen kann, wird bei den E-Readern (ebenso wie beim neuen Sony-Reader PRS-T2) auf eine Audiofunktion verzichtet. Die Kanadier setzen bei den Geräten, wie auch in ihren E-Book-Shops, weiterhin auf das offene Epub-Format.
E-Book-Allianz mit unabhängigen Buchhändlern
In den USA kooperiert Kobo mit der American Booksellers Association (ABA). Ab Herbst haben die ersten 400 Buchhändler das E-Book-Programm von Kobo im Portfolio. Diese hatten sich ursprünglich von Google beliefern lassen und mussten sich umorientieren, als Google ihnen die Partnerschaft kündigte. Perspektivisch soll das Angebot auf alle ca. 2000 ABA-Mitglieder erweitert werden (hier mehr).
In Deutschland ist Kobo mit einem Partner aus dem Buchhandel bislang nicht einig geworden und bietet die hauseigene Hardware stationär über den Elektronikhandel an. Doch die für die US-Indies entwickelte Infrastruktur ließe sich sicherlich auch auf andere Länder übertragen.
…sondern thematisch in „Gallerien“ geordnet.
Bei dieser Schreibweise kommt mir wieder die Galle hoch !
Die Schreibweise stammt von Kobo selbst. Zitat aus der Pressemeldung: „Mit der von Kobo entwickelten Oberfläche namens ,Gallerien‘ können Konsumenten Inhalte auf eine neue Art und Weise finden und ordnen.“