Der börsennotierte Publikumsverlag Bastei Lübbe meldet für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022/2023 (31.3.) einen Konzernumsatz von 100 Mio Euro (Vorjahr 94,5 Mio Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank dagegen von 14,7 Mio Euro im Vorjahr auf 7,2 Mio Euro – was das Unternehmen aber als „besser als erwartet“ wertet.
Grund für den Ergebnis-Rückgang seien die bereits erfolgte Wertberichtigung beim Tochterunternehmen Smarticular sowie allgemein höhere Material- und Personalkosten. Die im November 2022 korrigierte und im Februar 2023 bestätigte Prognose sah ein Konzern-EBIT in einer Spanne von 6 bis 7 Mio. Euro vor. Die EBIT-Marge liegt jetzt bei 7,2%, bereinigt um Einmaleffekte liegt die operative Ergebnismarge bei 9,9%.
Zum Konzernumsatz trugen vor allem das Geschäft der community-getriebenen Verlagsmarke Lyx sowie das Hörbuch-Label Lübbe Audio bei. Das auf junge Erwachsene (New Adults) ausgerichtete Lyx-Programm hat um 63% zugelegt und profitiert u.a. vom Trend der von BookTok getriebenen Buchserien.
Buch weiter stark
Mit 92,8 Mio Euro und einem Plus von 6,2% gegenüber dem Vorjahr leistete das Segment Buch unverändert den größten Beitrag zum Konzernumsatz. Neben dem Boom der Verlagsmarke Lyx hat der Hörbuch-Bereich zugelegt, der von der hohen Nachfrage nach Streaming-Angeboten profitiert und mit einem Plus von 16% zum Wachstum beigetragen hat.
Der in der Branche überproportionale digitale Anteil an den Umsatzerlösen lag mit 31,7 Mio. Euro (Vorjahr: 29,9 Mio. Euro) weiter deutlich über 30%. Der Umsatzanteil der community-getriebenen Geschäftsmodelle (neben Lyx u.a. auch Community Editions) erhöhte sich maßgeblich von 24% im Vorjahr auf jetzt 33%. Das EBIT des Berichtsjahres im Segment Buch lag infolge der Wertberichtigung auf Smarticular sowie gestiegenen Material-, Druck- und Personalkosten mit 7,0 Mio. Euro deutlich unter dem von Sondereffekten in Höhe von 2,6 Mio Euro geprägten Vorjahresniveau von 13,9 Mio. Euro.
Das Segment Romanhefte war mit seinem Umsatz von 7,2 Mio Euro (Vorjahr: 7,1 Mio Euro) umsatzseitig stabil. Aufgrund der in diesem Bereich überproportionalen Preissteigerungen im Bereich Druck und Papier war das EBIT auf 0,2 Mio Euro (Vorjahr: 0,8 Mio Euro) rückläufig.
»Gut aufgestellt«
„Wir konnten trotz des sehr herausfordernden Umfeldes unseren Umsatz steigern und ein gutes operatives Ergebnis erwirtschaften. Insbesondere unser Digitalangebot sowie unsere community-geprägten Geschäfte konnten diverse Negativeffekte überkompensieren“, fasst der Vorstandsvorsitzende Soheil Dastyari das zurückliegende Geschäftsjahr zusammen und bekräftigt die Wachstumsstrategie der Publikumsverlagsgruppe.
Für das Geschäftsjahr 2023/2024 prognostiziert der Vorstand eine Umsatzspanne zwischen 100 und 105 Mio Euro. Auf das Segment Buch entfallen davon zwischen 93 und 98 Mio Euro.
„Der Bastei Lübbe-Konzern ist finanziell sehr gut für weiteres Wachstum aufgestellt. Mit der Wertberichtigung bei Smarticular und umfassenden Maßnahmen, um diese Verlagstochter neu aufzustellen, tragen wir zu einer Erholung unserer Profitabilität bei. Der erfreuliche Free Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigt die Resilienz des Konzerngeschäfts“, ergänzt Joachim Herbst, CFO von Bastei Lübbe. Herbst wird das Unternehmen in diesem Monat verlassen. Mit Mathis Gerkensmeyer wurde zum 1. September 2023 ein Nachfolger berufen.
Mathis Gerkensmeyer wird neuer Finanzvorstand von Bastei Lübbe
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