Dinosaurier speckt ab

Die Presse widmet sich heute groß und breit den Nöten von Arcandor, nachdem der seit März amtierende Vorstandsvorsitzende Karl-Gerhard Eick dem Aufsichtsrat gestern ein entsprechendes Konsolidierungsprogramm präsentiert hat. Eckpunkte: Konzentration aufs Kerngeschäft im Warenhausgeschäft von Karstadt und Versandhandel von Primondo. Einzelne Standorte stehen dabei zur  Disposition, darunter die Premiumhäuser KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und der Oberpollinger in München.

Die bisher als die strahlenden Vorzeigefilialen geltenden Häuser brächten im gemeinsamen Einkauf mit den übrigen Karstadt-Filialen nur wenig an Synergien, vermutet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Vor allem dürften sich die international renommierten Warenhaus-Marken KaDeWe und Alsterhaus selbst in der gegenwärtigen Situation noch gut zu Geld machen lassen und dem Konzern die dringend benötigte Liquidität bringen.“

Der „Tagesspiegel“ sorgt sich nicht ums KaDeWe – das 102 Jahre alte Kaufhaus von Weltruf werde überleben –, wohl aber um die 88 anderen Warenhäuser des Konzerns sowie um Quelle. „Der neue Arcandor-Chef Karl Gerhard Eick will Karstadt und Quelle jetzt kräftig durchschütteln, Einrichtungen und Sortimente überprüfen, um zu sehen, ob man mit diesen Dinosauriern des Einzelhandels im digitalen Zeitalter langfristig überhaupt noch Geld verdienen kann. Hier darf man zu Recht fürchten, dass die Antwort ,Nein‘ lautet.“

„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 16), welt.de, tagesspiegel.de,
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 17), „Handelsblatt“ (S. 11), „Financial Times Deutschland“ (S. 1)

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