Zehn Jahre, nachdem Diogenes im Konditionenclinch mit Amazon vom Onliner ausgelistet wurde und damit für große Debatten in der Branche sorgte, diskutiert die englischsprachige Buchwelt über einen aktuellen Konflikt des E-Commerce-Giganten mit Hachette, der dazu führt, dass die Lieferbarkeit von Hachette-Titeln über Amazon eingeschränkt ist.
Laut „Publishers Weekly“ geht es beim Dissens u.a. um eine neue Erlös-Verteilung beim E-Book-Verkauf. Hintergrund könnte das Agency-Setlement sein, bei dem sich Hachette im April 2012 gemeinsam mit Simon & Schuster und HarperCollins auf einen Vergleich mit dem US-Justizministerium einließ – diese Regelungen enden laut „PW“ im Herbst.
Nach Einschätzung von „PW“ wehren sich die Verlage aktuell dagegen, sich auf scharfe Amazon-Konditionen einzulassen, weil dies unmittelbar ein Rückschlag für kleinere Buchhändler bedeuten würde, die im Nachteil wären. „Jeder Cent, den wir Amazon geben, wird ihnen helfen, die Bemühungen zu beschleunigen, einen weiteren unabhängigen Buchhändler aus dem Rennen zu werfen“, zitiert das Fachmagazin einen Verleger (der anonym bleiben will).
Auch die Agenten scheinen alarmiert zu sein. Ihre Befürchtung: Je größer der Umsatzanteil, de sich Amazon pro verkauftem Buch sichert, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Verlag seine Vorschüsse an die Autoren senkt.
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