Überraschung bei der Verlagsgruppe Ueberreuter: Wenige Monate, nachdem die kaufmännische Geschäftsführerin Silvia de Sordi die alleinige Geschäftsführung übernahm, haben die Österreicher den früheren Vorstand des Bibliographischen Instituts Klaus Kämpfe-Burghardt nach Wien geholt.
In einer Pressemitteilung heißt es, der Verlag habe gemeinsam mit der Eigentümerin Salzer Holding den Entschluss gefasst, die Geschäftsführung wieder in verlegerische Hände zu legen, um die verlegerischen Akzente des Unternehmens in Zukunft wieder zu stärken. Der 58-jährige Kämpfe-Burghardt, der zum Jahreswechsel 2010/2011 nach nur einem Jahr im Vorstand des Bibliographischen Instituts auf eigenen Wunsch bei der Cornelsen-Tochter ausschied, hat am gestrigen Dienstag, 17. Mai 2011, die Geschäftsführung bei der Verlagsgruppe übernommen.
de Sordi wechsele nach der „Restrukturierungsphase“ im Herbst zu einer Unternehmensberatung, meldet der Verlag. Sie habe in einer eineinhalbjährigen „Neuorientierungsphase“ der Verlagsgruppe die Grundlagen für eine Reorganisation in der Programmentwicklung gelegt, eine der Marktveränderung entsprechende Marketing- und Vertriebsstrategie entwickelt und die erforderliche kaufmännische Neuausrichtung für den Verlag umgesetzt.
Weitere Personalien:
- Die verlegerischen Agenden im Ueberreuter Sachbuch werden von Matthäus Salzer als Verlagsleiter Sachbuch übernommen. Er übernimmt die Verantwortung für Strategie, Organisation, Marketing und kaufmännische Aufgaben und soll im Programm unterstützend agieren.
- Sachbuch-Programmleiter bleibt Melchior Müller.
- Der zur Gruppe gehörende Lappan Verlag wird weiterhin von Dieter Schwalm in enger Zusammenarbeit mit Kämpfe-Burghardt geführt.
Das Revirement bei Ueberreuter war durch den Abschied des Marketing- und Vertriebs-Chefs Mathias Berg im Oktober 2009 und des langjährigen Verlegers Fritz Panzer im Juni 2010 ausgelöst worden.
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