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Donauland macht dicht

Das Ende war absehbar: Im Dezember des vergangenen Jahres hatte die Bertelsmann DirectGroup angekündigt, Mitte 2010 die Zentrale ihres österreichischen Buchclubs Donauland in Wien zu schließen und künftig die Arbeit von Deutschland aus zu betreuen (hier mehr). Jetzt steht fest, dass es auch für die sieben verbliebenen stationären Filialen in der Alpenrepublik keine Zukunft geben wird. „Wir haben Interessenten für die Übernahme der Filialen gesucht, leider ohne Erfolg“, erklärt DirectGroup-Sprecher Matthias Wulff auf buchreport-Anfrage. Die vier Filialen in Wien sowie die Läden in St. Pölten, Graz und Linz sollen geschlossen werden. Die weiteren Details:

  • Neben den im Dezember gekündigten 85 Mitarbeitern in der Zentrale verlieren damit auch die restlichen 45 Beschäftigten in den Buchhandlungen ihren Arbeitsplatz.
  • Ebenfalls betroffen sind rund 700 nebenberufliche Kundenbetreuer, die bundesweit je zwischen 80 und 250 Haushalte persönlich mit Katalogen versorgten und direkt Bestellungen aufnahmen.
  • Der Vertrieb beschränkt sich damit auf Katalog und Internet unter der Marke Donauland, die auch unter der deutschen Zentralführung ein österreichisches Profilprogramm beinhalten soll.
  • Um Mitglieder zu halten, die bisher in den Läden eingekauft haben, wird diesen eine versandkostenfreie Bestellung zugestanden.

Fragezeichen hinter den deutschen Club-Filialen

Hintergrund der Filialschließung ist die rapide gesunkene Zahl der Donauland-Mitglieder, die sich seit 2005 auf 350.000 Mitglieder halbiert hatte. Auch die deutsche Club Bertelsmann-Filialkette ist unter Druck: Wegen der auf unter
3 Mio gesunkenen und weiter rückläufigen Zahl der Club-Mitglieder lässt sich das bisherige Netz der 275 Club-Dependancen nicht mehr wirtschaftlich führen, weshalb zusätzliche Umsätze mit neuen Kundengruppen angepeilt werden.

Anfang November 2009 hatte die DirectGroup deshalb mit großem Aufwand drei Muster-Filialen in Berlin, Hanau und Aschaffenburg zu BoulevardBuchhandlungen unter der Marke „Zeilenreich“ umgerüstet (hier ein Blick in die Filialen). Zu den Erkenntnissen aus diesem Test und die mögliche Multiplikation auf weitere Standorte will sich die DirectGroup derzeit noch nicht erklären.

aus: buchreport.express 10/2010

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