Was der Deutsche Buchpreis für Deutschland werden soll, ist der Goncourt seit Jahrzehnten für die französischen Nachbarn. Und entsprechend gespannt hat die Branche heute auf die Bekanntgabe des diesjährigen Preisträgers im Pariser Restaurant Drouant gewartet: Der Prix Goncourt geht an den afghanisch-französischen Schriftsteller und Filmemacher Atiq Rahimi für „Syngué sabour“, das erste Buch, das Rahimi auf Französisch geschrieben hat; der in Kabul geborene Autor konnte sich laut „Livres Hebdo“ mit sieben zu drei Stimmen im zweiten Wahlgang gegen Michel Le Bris durchsetzen. In Deutschland ist der Autor bislang bei Claassen und List erschienen; das neue Buch wird unter dem „Stein der Geduld“ auf Deutsch im Herbst 2009 bei Ullstein erscheinen.
Neben dem Goncourt ist heute auch der Renaudot-Preisträger 2008 – im gleichen Restaurant, zur gleichen Zeit – verkündet worden: der Roman „Le Roi de Kahel“ (bei Le Seuil erschienen) von Tierno Monénembo aus Guinea, der im elften Wahlgang mit fünf zu vier Stimmen gegen Elie Wiesel gewann; in Deutschland ist der Autor praktisch unbekannt, 2000 erschien der Roman „Zahltag in Abidjan“ bei Peter Hammer. Im Sachbuch wurde der Neuropsychiater Boris Cyrulnik für das Buch „Autobiographie d’un épouvantail“ (Odile Jacob) gekürt. In Deutschland ist zuletzt „Mit Leib und Seele. Wie wir Krisen bewältigen“ bei HoCa veöffentlicht worden.
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