Auch wenn Weltbild letztlich an kircheninternen Streitereien gescheitert sein mag: Dem Medienkonzern ist es nicht gelungen, sich rechtzeitig auf den digitalen Wandel einzustellen. Davon zeugt auch das Gutachten der Unternehmensberatung KPMG.
Wie von buchreport berichtet, waren im vergangenen Herbst die Berater von KPMG auf Geheiß der Kirchen-Gesellschafter bei Weltbild unterwegs, um den gesamten Konzern auf den Prüfstand zu stellen.
Die „Süddeutsche Zeitung“ (Ausgabe vom 14.1.2014) berichtet aus dem Gutachten, in dem die Berater auf eine „doppelte Digitalisierung“ gedrängt hätten. Der Ausbau des Online- und E-Book-Geschäfts sollte demnach ganz oben auf die Agenda rücken, um den Umsatz hier mehr als zu verdreifachen. Demgegenüber sollte das kriselnde Geschäft in den Filialen halbiert werden (entsprechende Befürchtungen hatten die Mitarbeiter im November) – weshalb auch die Allianz mit Hugendubel aufgelöst werden sollte.
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz sehe die Lage von Weltbild nicht so schwarz wie KPMG und die Weltbild-Geschäftsführung, die den kirchlichen Eigentümern ein „erhebliches Risiko der Infektion der gesamten Weltbild-Gruppe“ vorhergesagt habe. Eine Zukunft für Weltbild in der Insolvenz, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ die Geschäftsführer, sei aufgrund der Auswirkungen auf Markt und Kundenverhalten „mit erheblichen Risiken behaftet, wenn nicht gar ausgeschlossen“.
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