Seit das Widerrufsrecht auf digitale Güter – und damit auch auf E-Books – erweitert wurde, haben sich die Rahmenbedingungen für Online-Shops verschlechtert: Der Käufer kann ein E-Book jetzt innerhalb von 14 Tagen „zurückgeben“ – sofern er nicht auf dieses Recht verzichtet.
Bei der Umsetzung der neuen Rechtslage verfolgen die Barsortimente, Dienstleister und Online-Shops zwei sehr unterschiedliche Strategien:
- Verzicht auf das Widerrufsrecht: Kunden müssen auf ihr Widerrufsrecht verzichten, um ein E-Book herunterladen zu dürfen. Auf diese (vom Börsenverein empfohlene) Lösung setzen die bei den Barsortimenten KNV und Umbreit angeschlossenen White-Label-Shops sowie die von Buchhandelsweb.de (Softlevel) eingerichteten Shops. Auch Buecher.de, Buch.de (Hauptmarke: Thalia.de) sowie auch der Shop des anderen Großfilialisten Hugendubel lassen den Kunden nur ohne Widerrufsrecht an die Ware.
- Widerruf möglich: Der White-Label-Shop von Libri erlaubt die Rückgabe von E-Books innerhalb von 14 Tagen, aus Kulanz vorerst auch ohne expliziten Widerruf; dies gilt auch für den Libri-Endkundenshop Ebook.de sowie für das derzeitige Angebot von Weltbild.de. E-Book-Marktführer Amazon hat das bereits in der Vergangenheit eingeräumte Rückgaberecht von 7 Tagen der neuen Rechtslage entsprechend auf 14 Tage ausgeweitet.
Weltbild berichtet von positiven Erfahrungen: Es gebe wie erwartet wenig Widerrufe, da es sich meist um Zielkäufe handele. Die Kunden könnten die Bücher ohnehin anlesen.
Offen bleibt vorerst, ob die aus Angst vor einem Missbrauch der neuen Regelung mit Verzichtserklärungen arbeitenden Shops von informierten Kunden künftig gemieden werden zugunsten der kundenfreundlichen und serviceorientiert agierenden Verkaufsplattformen.
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