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Drei US-Verlage geben fixe E-Book-Preise auf

Die Klage des US-Justizministeriums gegen Apple und fünf US-Verlage wegen möglicher Preisabsprachen für E-Books wird voraussichtlich nicht für alle Parteien vor Gericht enden: Die Verlage Simon & Schuster, Hachette Livre und Harper Collins wollen einen Vergleich unterzeichnen. Auch wenn die Verlage sich verpflichten, die Preishoheit wieder an die Händler abzutreten: Sie müssen das Agency-Modell nicht gänzlich aufgeben.

Die Unterzeichner des Vergleichs (hier nachzulesen) verpflichten sich dazu, den Händlern – für einen Zeitraum von zwei Jahren – die Freiheit über die Gestaltung der E-Book-Preise zurückzugeben und keine Vereinbarungen zu treffen, die dieses Recht einschränken.

Die Verlage dürfen das Agency-Modell zwar noch anwenden, aber den Händlern nicht mehr die Endkunden-Preise diktieren. Unter dem modifizierten Agency-Modell dürfen die Händler die Preise für die Endkunden zwar reduzieren, allerdings nur in Höhe des eigenen Rabattes. Der Händlerrabatt beim Agency-Modell liegt üblicherweise bei 30%.

Zudem dürfen die Verleger ihren Konkurrenten weder Business-Pläne, Preisstrategien, noch Vereinbarungen mit Händlern bzw. Autoren offenlegen. Die Unterzeichner verpflichten sich dazu, jegliche Vereinbarungen mit Händlern gegenüber der US-Justiz offenzulegen und regelmäßig an die Behörden zu berichten.

Harper Collins erklärte, das Agency-Modell habe das rasante Wachstum des E-Book-Marktes befördert, man wolle jedoch einen langwierigen Rechtsstreit verhindern und akzeptiere daher den Vergleich. 

Amazon betrachtet den Vergleich als einen Sieg für Konsumenten und Kindle-Kunden: „Wir freuen uns darauf, die Kindle-Books wieder günstiger anbieten zu dürfen”, heißt es aus Seattle.

Apple, Penguin und der zur deutschen Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck zählende Verlag Macmillan wollen sich dagegen nicht auf einen Vergleich einlassen. Sie argumentieren, dass das Agency-Modell den Wettbewerb auf dem E-Book-Markt erhöht habe, weil sich mehr Buchhändler – gemeint ist insbesondere Barnes & Noble – gegen Amazon hätten behaupten können. Nach Schätzungen des US-Schriftstellerverbands ging der Marktanteil von Amazon auf dem E-Book-Markt durch die Einführung des Agency-Modells von 90% auf 60% zurück (hier mehr).

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